«Es gibt eine klare Hierarchie bei der Herkunft», sagt auch Roxana Paz. Sie und ihr Team fokussieren deshalb auf internationale Konzerne. «Dort ist man offener und grössere Diversität gewohnt. Zudem gilt Englisch meist als Arbeitssprache, was für viele unserer Klienten ein Vorteil ist.» Dies betreffe allerdings nur ein Prozent der Schweizer Firmen. «Hinzu kommt, dass der Schweizer Arbeitsmarkt sehr attraktiv und deshalb hoch kompetitiv ist.»
Paz plädiert dafür, die Bewerbungskultur in der Schweiz anzupassen und auf Fotos, Alters- oder gar Namensangaben zu verzichten. «Das sind Informationen, die bloss unbewusste Vorurteile anregen und nichts über die Kompetenzen der Bewerber aussagen. In anderen Ländern ist man diesbezüglich deutlich sensibler.» Immerhin: Schaffe man es, zum Interview eingeladen zu werden, und gehöre man zu den letzten drei bis fünf Bewerbern, seien die Chancen für alle gleich gut. «Dann hängt es stark vom Eindruck ab, den man im Interview hinterlässt.»
Bewerbungsgesprächstrainings gehören deshalb zum Standardangebot von ‹Platform›. Sie finden in der Regel bei Unternehmen statt, die echte HR-Mitarbeitende zur Verfügung stellen. Dazu zählen prominente Namen wie Johnson&Johnson, IBM, KPMG oder Swisscom.
«Unsere Mitarbeitenden erhalten im Rahmen eines Freiwilligenprogramms über 100 verschiedene Optionen, sich zu engagieren», sagt Ursula Darmstaedter, zuständig für Corporate Volunteering bei Swisscom. Seit mehreren Jahren gehört dazu auch «Platform Networking for Jobs». «Unsere Mitarbeitenden bieten ein bis zwei Coachingtage pro Jahr an, um ihr Wissen an die Kandidaten von ‹Platform› weiterzugeben.» Swisscom selbst beschäftigt Menschen aus 92 Nationen.