Wetterprognosen stimmen auch in der Arktis nicht. «Wahnsinn, wie unpräzise die sind. Fast wie Bingo-Spielen», sagt Charles Michel. Jeden Morgen schaue er zum Schiffsfenster hinaus,ärgere sich und plane dann den Tag. «Es hat fast etwas Rituelles». Zusammen mit seiner Frau Doris Codiga hat der 61-Jährige die vergangenen zwei Jahre auf einem Schiff in den nördlichsten Gewässern der Erde verbracht. Eineinhalb Jahre davon zur intensiven Vorbereitung, um diesen Sommer dann für drei Wochen mit fünf jungen Menschen durch die Arktis zu fahren – der Höhepunkt des «Swiss Arctic Projects».
Auslöser für dieses Vorhaben war eine Antarktisexpedition, die Charles Michel vor einigen Jahren begleiten durfte. Als Dokumentarfilmer war er über 30 Jahre lang für das Schweizer Fernsehen tätig und dokumentierte Extremsituationen auf der ganzen Welt: Kriege, Konflikte und Naturkatastrophen.