Tierärztin Maya Bräm antwortet:
Es ist gut, dass du mit dem Gang in die Freiheit zuwartest. Zuerst sollten die Kätzchen wissen, wo sie zu Hause sind, sodass sie wieder zurückfinden. Das geschieht über Geräusche, visuelle Eindrücke und Gerüche und braucht etwas Zeit. Die Büsi merken sich auch, wo sie ihr Essen bekommen. Am besten lässt man sie erst raus, wenn sie kastriert sind, um einer Katzenüberbevölkerung vorzubeugen. Die Tiere sollten sich vor dem ersten Freigang eine gewisse Reaktionsfähigkeit angeeignet haben und gechippt sein.
Dann lässt du Türen oder Fenster offen, sodass die Katzen einen Ausflug wagen können, wenn sie so weit sind. Bleibe aber bei ihnen. Oder du begleitest sie:
- Trag die Katzen im Korb nach draussen. Er vermittelt den Tieren Sicherheit
- Öffne die Klappe
- Biete ein wenig Futter an
- Bleib bei den ersten Ausflügen bei ihnen und bring die Katzen selber wieder ins Haus
Katzentörli sind eine gute Sache, besonders die, die sich via Chip nur für die eigenen Tiere öffnen. Ein Tipp: Wenn Katzen das Füttern mit einem Geräusch verbinden – zum Beispiel mit einem leisen Pfeifen – können sie mit diesem Geräusch wieder nach Hause gelockt werden. Interessant übrigens, was kürzlich das Tracking von Katzen in England ergeben hat: Die Katzen teilen sich das Revier nicht nur geografisch, sondern auch zeitlich. Sie gehen also zeitlich gestaffelt raus und rein.
Maya Bräm (42) ist Verhaltenstierärztin mit eigener Praxis in Möhlin AG und wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Tierspitälern Bern und Zürich.