Schmucke Bäume mit glänzend grünen Blättern und runder Krone stehen in Reih und Glied. Ihre Äste sind gespickt mit golden leuchtenden Kugeln wie bei festlich geschmückten Weihnachtsbäumen. Es ist erst elf Uhr vormittags, und bereits herrscht eine drückende Hitze. Ivana Aparecida Biazotto Caleffi führt eine kleine Migros-Delegation über die Orangenplantage nahe der Stadt Mogi Mirim. Die 52-Jährige trägt einen breitkrempigen Panamahut, hat dunkelblondes Haar und einen starken Händedruck.
Ivana ist die Präsidentin der ersten Frauenkooperative von Brasilien. Elf Frauen haben sich dafür zusammengeschlossen und bestimmen seither selbst über ihr Land. Was banal klingt, ist in Brasilien die Ausnahme. Auch wenn eine Frau eine Plantage erbt, geht diese normalerweise bei der Heirat in den Familienbesitz über und wird vom Ehemann bewirtschaftet.
Ivana schreitet durch das knöchelhohe Gras, das zwischen den Orangenbäumen wächst. Die Region rund um Mogi Mirim, rund 130 Kilometer von der 20-Millionen-Metropole São Paulo entfernt, ist berühmt für ihre Orangen. Das ganzjährig warme und sonnige Wetter sorgt dafür, dass die süssen und saftigen Früchte zweimal pro Jahr geerntet werden können.
Bis ihr Saft auf einem Schweizer Frühstückstisch steht, haben sie noch ein Stückchen Weg vor sich. «Wir kennen jede einzelne Station dieser Orangen», erläutert Arnold Graf, Produktverantwortlicher der Migros-Tochter Bina, der von allen nur Noldy genannt wird. Aber nicht nur, dass man das Produkt an seinen Ursprung zurückverfolgen könne, sei entscheidend: «Uns sind die fairen Arbeitsbedingungen sehr wichtig. Darum sind all unsere Kooperativen durch Fairtrade Max Havelaar zertifiziert.» Ihren Weg in die Migros finden die in Brasilien gepflückten Orangen in Form der beliebten M-Classic-, Gold- oder der Anna’s-Best-Orangensäfte.