Wie kann man sich trotz Flug beim Reisen nachhaltig verhalten?
Man kann den Flug via Myclimate kompensieren und sich vor Ort möglichst umweltbewusst und sozial verhalten: keinen Abfall liegen lassen, die Klimaanlage abschalten, wenn man nicht im Zimmer ist, eine eigene Wasserflasche zum Nachfüllen verwenden statt ständig neue Plastikflaschen zu kaufen, in lokalen Restaurants essen, lokal produzierte Souvenirs kaufen und dafür faire Preise bezahlen, Velo fahren statt Auto mieten, die richtigen Hotels auswählen. Hotelplan Suisse bietet zum Beispiel Travelife-zertifizierte Unterkünfte an. Um die höchste Zertifizierungsstufe zu erreichen, müssen die Hotels über 150 Kriterien erfüllen, von Umweltfreundlichkeit bis zu fairen Anstellungsbedingungen fürs Personal.
Bringt denn diese Myclimate-Kompensation wirklich etwas?
Auf jeden Fall. Das Geld wird an Projekte weitergeleitet, mit denen der CO2-Ausstoss an einem anderen Ort reduziert wird. Hotelplan Suisse unterstützt ein Myclimate-Projekt in Brasilien, bei dem aus Holzabfällen Strom erzeugt wird. Dadurch werden Dieselgeneratoren eingespart, und die etwa 100 000 Einwohner von Itacoatiara profitieren von tieferen Strompreisen und stabilerer Energieversorgung. Pro Jahr werden dort 10 bis 15 Millionen Liter Diesel eingespart, das entspricht etwa 48 000 Tonnen CO2. Die Kundinnen und Kunden von Hotelplan Suisse haben 2018 insgesamt 21 706 Tonnen CO2 kompensiert, 45 Prozent mehr als 2017. Das entspricht mehr als 57 000 Flügen von Zürich nach London und zurück.
Was hat Hotelplan Suisse in den letzten Jahren noch getan, um nachhaltiges, faires Reisen zu fördern?
Da gibt es einiges. Nachhaltigkeit hat neben der ökologischen auch immer wirtschaftliche und soziale Komponenten. 2003 haben wir zum Beispiel als erster Schweizer Reiseveranstalter den Verhaltenskodex «The Code» zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung im Tourismus unterzeichnet. Wir haben eine Zusammenarbeit mit OceanCare und bieten seit 2018 Delfinarien sowie das Schwimmen mit in Gefangenschaft lebenden Delfinen und Walen nicht mehr aktiv an. Wir unterstützen Friends of African Wildlife , ein Schweizer Projekt in Südafrika, bei dem Einheimische zu Rangern ausgebildet werden, so dass sie ihr Wissen auch lokal weitergeben können.