Der Rohstoff dafür sind leere Flaschen aus ungefärbtem PET. Sie werden mit Lauge gewaschen; dann trennt ein Apparat mit Wasserdruck und scharfen Klingen blitzschnell die alten Etiketten ab. Maschinen zerschneiden das PET zu Flocken, waschen es erneut und verflüssigen es bei einer Hitze von 280 Grad. Aus der Hightech-Anlage quillt der geschmolzene Kunststoff in endlos langen Fäden, die erneut zerkleinert und dann abgekühlt werden, bis daraus kristallisch glitzerndes Granulat entstanden ist.
Jürgen Allemann, Betriebsleiter Poly Recycling bei Resilux, greift sich eine Handvoll des grobkörnigen Pulvers und lässt es durch die Finger rieseln. «Dieses Granulat ist ein unglaublich praktischer Werkstoff», sagt der 48-Jährige. «Unterschiedlichste Flaschen lassen sich daraus herstellen und anschliessend wieder rezyklieren – der Kreislauf könnte fast endlos weitergehen.»
Als erste Getränkeflasche im Schweizer Detailhandel besteht die Migros-Sirupflasche seit vergangenem Frühling ausschliesslich aus derartigem Rezyklat. Doch warum wurde diese Pioniertat nicht schon früher vollbracht? «Für ein solches Produkt braucht es äusserst präzise Methoden der Farbtrennung», erklärt Allemann. Es darf zum Beispiel keine Flocke einer braunen PET-Flasche in den Herstellungsprozess gelangen, sonst könnten die neuen Flaschen einen Gelbstich bekommen. Die Kunden würden die darin enthaltenen Getränke womöglich für verunreinigt halten.
Mit der Farbtrennung betreiben die Mitarbeiter von Resilux Poly Recycling denn auch einen enormen Aufwand: Auf den Förderbändern erfassen Hochleistungsscanner selbst kleinste Partikel, die nicht den korrekten Farbton haben. Vom fertigen Granulat werden Stichproben genommen: Mitarbeiterinnen beugen sich darüber und durchsuchen das Pulver mit Pinzetten nach Körnern, die nicht farblos sind.