Menschen fällen Entscheide oft mit dem Bauch und nicht mit dem Kopf, auch wichtige. Weshalb eigentlich?
Weil wir immer erst spüren und dann denken. Oder wie der Fussballer Gerd Müller mal so schön gesagt hat: «Wenns nachdenkst, bist eh schon verloren.» Erfahrene Sportler sind grundsätzlich erfolgreicher, wenn sie intuitiv spielen.
Erfahrung ist aber entscheidend?
Richtig. Die Frage ist immer, wie man mit Ungewissheit umgeht: bewusst oder unbewusst. Bei Letzterem handelt es sich um eine Bauchentscheidung. Und die basiert im Idealfall auf gutem Grundwissen und vielen Jahren Erfahrung mit einem Thema. Das sind die Voraussetzungen für erfolgreiche Intuition, etwa in der Wissenschaft, der Medizin, in einem Unternehmen oder eben im Sport. Aufgrund der grossen Erfahrung spürt man quasi, was man tun oder besser lassen sollte. Denkt der Fussballer nach, verliert er den Ball.
Aber Bauchgefühle führten auch zum Brexit und zu US-Präsident Donald Trump, nicht?
In der Tat führt Intuition nicht immer zur besten Lösung, genauso wenig wie die Logik. Das perfekte Rezept, mit Unsicherheit umzugehen, gibt es nicht. Allerdings ist offen, wie viele Trump-Wähler sich mit dem Bauch für ihn entschieden haben – oder weil sie aus ihrer Sicht rationale Gründe haben, die Demokraten nicht zu mögen oder «denen da in Washington» eins auswischen zu wollen.