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Jetzt kommen auch Alu-Kapseln ins Recycling

Die Migros hat alle Recyclingwände angepasst oder erweitert. Jetzt können auch Kaffeekapseln aus Aluminium eingeworfen werden, zum Beispiel die neuen von Café Royal.

Text Ralf Kaminski
Datum
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Delica hat die Nespresso-kompatiblen Kapseln von Café Royal von Plastik auf Aluminium umgestellt. Deshalb hat die Migros die Recyclingstationen ihrer Filialen so umgebaut, dass Kundinnen und Kunden ab sofort auch Kaffeekapseln aus Alu entsorgen können. Neu werden diese landesweit in 700 Migros-Filialen zurückgenommen und dank der Partnerschaft mit Nespresso über dessen bestehendes Recyclingsystem neu aufbereitet.

Die Alu-Kapsel-Sammlung ergänzt das bestehende Engagement für Wiederverwertung der Migros, die das grösste Recyclingsystem im Schweizer Detailhandel betreibt. Kundinnen und Kunden bringen jährlich etwa 16 000 Tonnen Abfallwertstoffe zurück. Sobald die Behälter der Sammelstellen einer Filiale voll sind, werden sie in die Migros-Betriebszentralen transportiert. Die Lastwagenfahrer, die die Läden mit Waren beliefern, nehmen auf dem Rückweg das Sammelgut mit. In den Betriebszentralen wird es kompakt gepresst und verschiedenen Entsorgern für die weitere Verarbeitung übergeben. Je sortenreiner die Sammlung, desto einfacher können die Materialien hochwertig rezykliert werden. Die Symbole auf den Produkten sollen dabei helfen, die Verpackungen am richtigen Ort  einzuwerfen. Dennoch kommt es bei der Migros-Recyclingwand immer wieder zu Fehleinwürfen, vor allem bei den PET-Getränke- und den Plastikflaschen.

Das Ideal der Kreislaufwirtschaft

Ein tiefer Fremdstoffanteil ist jedoch die Grundvoraussetzung zur Herstellung neuer Produkte. PET etwa kann für die unterschiedlichsten Dinge wiederverwendet werden. Doch in der Königsdisziplin der Kreislaufwirtschaft stellt man aus Getränkeflaschen wieder Getränkeflaschen her. Dies soll künftig vermehrt auch bei entsorgten Plastikflaschen möglich sein – die technisch grössere Herausforderung wird auch schon gemeistert: So erhielt die Migros 2019 den Swiss Packaging Award und 2020 den WorldStar Packaging Award für die Flasche der Potz-Reinigungsmittel. Diese besteht aus 100 Prozent rezyklierten PE-Flaschen.

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Erwartete Sammelmenge pro Jahr: 660 Tonnen
Was wird gesammelt: Kaffeekapseln aus Aluminium
Was nicht in die Sammlung gehört: Kaffeekapseln aus Plastik; sie können aufgrund des Verbundskunststoffs nicht hochwertig rezykliert werden.
Daraus entstehen Fensterrahmen, Velos, Kugelschreiber und vieles mehr (in Alu) und erneuerbare Energie aus Biogas und Dünger (Kaffeesatz).
Vorteil: Durch das Recycling wird im Vergleich zu neuem Aluminium 95 Prozent Energie eingespart. Kaffeekapseln müssen separat gesammelt werden (nicht mit weiterem Alu), um sie rezyklieren zu können.

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Sammelmenge/Jahr: 9000 Tonnen
Was wird gesammelt: Getränkeflaschen aus PET
Was nicht in die Sammlung gehört: andere PET-Behälter, Plastikflaschen, Plastikverpackungen, Tetra Paks
Daraus entstehen PET-Flaschen, Verpackungen, Textilien, Füllstoffe, Haushaltsgegenstände. 
Vorteil: Das Material lässt sich zu 100 Prozent wiederverwerten – dies spart in der Schweiz jährlich 138 000 Tonnen CO₂.

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Sammelmenge/Jahr: 20 Tonnen
Was wird gesammelt: LED- und Energiesparlampen (Recyclingwand) und Leuchtstoffröhren (Kundendienst)
Was nicht in die Sammlung gehört: Glühbirnen und Halogenlampen
Daraus entstehen Glas- und Metallprodukte.
Vorteil: Schadstoffe werden entsorgt, Glas und Metall wiederverwertet.

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Sammelmenge/Jahr: 3000 Tonnen
Was wird gesammelt: Leere Plastikflaschen mit Deckel von Milchprodukten, Wasch- und Reinigungsmitteln sowie von Seifen, Lotionen, Shampoos, Duschgels, Essig, Öl und Saucen. Es gilt: Luft raus, Deckel drauf! 
Was nicht in die Sammlung gehört: PET-Getränkeflaschen, Getränkekartons wie Tetra Pak, Plastikflaschen aus dem Heimwerker-, Garten- und Autobereich, Schalen, Becher, Tuben, Folien, Nachfüllbeutel. Halbvolle Flaschen müssen am Kundendienst zurückgegeben werden.
Daraus entstehen neue Potz-Reinigungsmittelflaschen, Kabelummantelungen oder Kunststoffrohre für die Bauindustrie.
Vorteil: Pro Kilo rezyklierten Materials spart man zwei Kilogramm CO2 und einen Liter Erdöl ein.

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Sammelmenge/Jahr: 350 Tonnen
Was wird gesammelt: Gerätebatterien und Akkus
Was nicht in die Sammlung gehört: Beschädigte oder im Modellbau verwendete Lithiumbatterien wegen Brandgefahr bitte beim Kundendienst von Do It + Garden oder von Melectronics abgeben.
Daraus entsteht eine Vielzahl von Industrieprodukten, die Eisen, Mangan, Zink oder Quecksilber benötigen.
Vorteil: Gebrauchte Batterien gelten als Sonderabfall. Durch das Recycling wird die Umwelt vor Schwermetallen geschützt, gleichzeitig können viele wertvolle Metalle wiederverwertet werden.

 

Bilder: iStockphoto (2)

Was die Migros im Detail zurücknimmt: generation-m.ch/recycling

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