Geil!, könnte man beim Anblick von Dani Pelagattis Garten denken: Einfach nicht mehr jäten, dann sieht es irgendwann so aus. Das 1500-Quadratmeter Areal in Agasul ZH versinkt förmlich in einem Meer aus bunten Wildblumen. Dottergelbe Färberkamille und blaugraue Tauben Skabiosen leuchten da, Natternkopf reckt sich neben Nachtkerzen in die Höhe. Wicke windet sich durch Nachbarsgewächse wie Storchenschnabel, Hornklee, Brennnessel, Wilde Möhre, Mohn und Disteln.
Was sich andere fleissig vom Leib halten, kultiviert Hobbygärtner Dani Pelagatti (48) hier gezielt. «Ja, ich säe Unkraut», sagt er, während er durch seine mannshohe Wildnis führt, in der es unaufhörlich summt. Allerdings: einfach wachsen lassen gehe dann doch nicht.
Gemeinsam mit seinem Partner Sander Kunz (42), der als Kulturvermittler arbeitet, hat er die Liegenschaft vor vier Jahren übernommen; seither wecken sie die Fläche mit viel Einsatz aus ihrem Dornröschenschlaf, um Artenvielfalt und Insektenfreundlichkeit zu ermöglichen. «Wir mussten richtig roden.» Dann galt es, den Boden zu öffnen, denn auch Wildbienen sollten sich hier wohlfühlen; viele nisten in der Erde. «Ein Kraftakt», sagt Pelagatti rückblickend, und sein Partner fügt an: «Hacken, hacken, hacken.»