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Tiere im Garten

Damit es kreucht und fleucht

Vögel, Frösche, Insekten und Igel sind ein Gewinn für jeden Garten. Wir verraten, wie Sie diesen nützlichen Tieren dauerhaft einen Lebensraum bieten und die Biodiversität fördern.

Text Véronique Kipfer
Datum
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Gut, wenn man einen schönen Garten hat. Noch besser: einen Garten zu haben, der erfüllt ist vom Summen der Bienen und dem Gezwitscher der Vögel. Das tut nicht nur der Menschenseele gut, sondern auch der Biodiversität.
«Zwei Arten von Lebensräumen sind sehr selten geworden: nasse und trockene», erklärt Claude Fischer, Dozent an der Genfer Fachhochschule für Landschaft, Technik und Architektur. «Es geht darum, diese Lücken zu füllen.» Viel Platz sei nicht nötig, ein halber Quadratmeter Trockenoder Nasszone sei schon viel wert. Das Ziel sei, ein riesiges Mosaik von Lebensräumen zu schaffen, selbst wenn die einzelnen Mosaiksteine klein seien. «Es hilft auch, verschiedene Gärten miteinander zu verbinden.»
Ein winziges Biotop da oder ein sandiges, unbepflanztes Fleckchen dort genügt also bereits, um das eigene Reich für Insekten, Vögel und kleine Säugetiere attraktiv zu gestalten, ob in der Stadt oder auf dem Land. Hauptsache, viele Gärtner machen mit.
Wie man die liebens- und erhaltenswerten Gartenbewohner anlockt und als ständige Bewohner behält, erklären Claude Fischer und Sarah Delley, Informationsbeauftragte von BirdLife Schweiz, auf dieser Seite.

Wildbienen

wildbiene

Es gibt über 600 Arten von Wildbienen. Die meisten davon sind Einzelgängerinnen und stechen nicht. Eine der bekanntesten Arten ist die Holzbiene.
Nutzen: Wie die Honigbienen sind auch die Wildbienen wichtig für die Bestäubung der Pflanzen.
Wie fördern? Bieten Sie den Bienen Rückzugsmöglichkeiten und Nahrung an. Zur Fortpflanzung benötigen zahlreiche Arten ein Stück sandigen, kahlen Boden – die Fläche muss nicht gross sein. Als Nahrung sind einheimische Pflanzen geeignet. Aufpassen: Viele Zierpflanzen bilden keinen Nektar. Zudem ist es ratsam, eine Ecke des Gartens sich selbst zu überlassen; dort lässt man Haufen von Ästen liegen und Wildblumen wachsen.

Bodenlebewesen

bodenlebewesen

Ob Regenwürmer, Larven oder ausgewachsene Insekten: Bodenlebewesen sind oft unscheinbar und winzig klein, aber dennoch wichtig und sehr vielfältig.
Nutzen: Die Lebewesen reichern den Boden durch den Transport verschiedener organischer Stoffe an, verbessern dessen Belüftung und Wasserdurchlässigkeit.
Wie fördern? Bearbeiten Sie den Boden nicht zu stark. Ein Komposthaufen im Garten ist wertvoll; darin lassen sich unter anderem verschiedene Würmer nieder.

Spitzmäuse

spitzmaus

Die tag- und nachtaktive Spitzmaus ist eine unauffällige, aber wirksame Helferin im Garten.
Nutzen: Die kleine Spitzmaus hat einen intensiven Stoffwechsel und frisst täglich das Doppelte ihres Gewichts: Schnecken, Insekten, Larven, Raupen und andere Gartenschädlinge.
Wie fördern? Verzichten Sie auf Schneckenkörner. In der Nähe des Komposts einen kleinen Unterstand aus trockenen Steinen oder Geäst einrichten, eine kleine Fläche des Gartens unbewirtschaftet lassen.

Blaumeisen

blaumeise

Schon in den ersten schönen Wintertagen hüpfen die Blaumeisen fröhlich zwitschernd von Ast zu Ast.
Nutzen: Werden die Blaumeisen in einem Garten heimisch, wird man zahlreiche Insekten los, die sich an den Setzlingen gütlich tun.
Wie fördern? Pflanzen Sie einheimische Sträucher wie Schwarzen Holunder oder Schwarzdorn: Deren Beeren sind bei Blaumeisen als Herbst- und Winternahrung sehr willkommen.

Frösche und Kröten

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Viele Amphibien überwintern an Land und brauchen daher eine Rückzugsmöglichkeit, um zu überleben.
Nutzen: Sie fressen alle Arten von Insekten, zum Beispiel Raupen, aber auch Weichtiere und Würmer.
Wie fördern? Bieten Sie den Amphibien ein verbuschtes, sonnengeschütztes Gebiet mit lockerer Erde an, in der sie sich eingraben können. Gartenteiche und andere Wasserstellen müssen sanft abfallend sein und dürfen keine senkrechten Ränder oder Überhänge haben, sonst werden sie zur tödlichen Falle.

Amseln

amsel

Mit ihrem melodiösen Gesang versüsst uns die Amsel Sommermorgen und -abende.
Nutzen: Amseln lieben es, um die Salatköpfe herum zu patrouillieren und alle Schnecken zu schnabulieren, die sie dort entdecken. Sogar ihre Neigung, Früchte zu stibitzen, ist sehr nützlich: So hilft der Vogel, die Saat zu verbreiten.
Wie fördern? Schützen Sie Amseln vor Angriffen durch Hauskatzen. Denn kleine Amseln verlassen das Nest, bevor sie fliegen können, was sie zu einer leichten Beute macht. So gehen Sie vor:

  • Hängen Sie Ihrer Katze ein Glöckchen um.
  • Lassen Sie Ihren Kater kastrieren.
  • Hängen Sie Nistkästen ausserhalb der Reichweite von Katzen auf (an Bäumen lassen sich verschiedene Vorrichtungen anbringen, damit Katzen nicht hochklettern können).
  • Pflanzen Sie Dornengestrüpp, damit die Vögel einen Fluchtort haben.
  • Behalten Sie Katzen während der Brutzeit im Haus.

Igel

igel

Igel sind sowohl in städtischen als auch in ländlichen Gebieten zu finden. Sie durchqueren Gärten in der Dämmerung, verweilen dort aber nicht.
Nutzen: Igel fressen mit Vorliebe wirbellose Tiere, darunter Spinnen, Schnecken, Maikäfer, Tausendfüssler und Larven.
Wie fördern? Lässen Sie Holzhaufen, Geäst oder Laub in einer Ecke des Gartens liegen. Damit Igel ungehindert kommen und gehen können, hat der Garten idealerweise keine Mauern und Zäune. Falls doch: in regelmässigen Abständen 12 × 12 Zentimeter grosse Öffnungen auf Bodenhöhe anbringen.

Aktion «Nature Heroes»

spendenzertifikat

1. Bis 27. April 2020 erhalten Sie pro 20 Franken Einkauf im Migros-Supermarkt, bei doitgarden.ch und LeShop ein Sachet mit einem Sammelsticker, einem Päckli Saat und einem Pflanzensticker, der für die Kennzeichnung einfach aufs Töpfli geklebt wird.

2. Sammeln Sie die Sticker und kleben Sie sie in die dafür vorgesehenen Felder auf der Sammelkarte.

3. Volle Sammelkarten können Sie an der Kasse gegen attraktive Sammelelemente für «Heldentaten» in der Natur eintauschen. Für eine volle Sammelkarte gibt es ein Gartenwerkzeugset, eine Giesskanne oder einen Übertopf inklusive Kreideset, erhältlich in diversen Farben. Für zwei volle Sammelkarten gibt es ein Insektenhotel oder einen Indoor-Kräutergarten.

Spenden
Sie können Ihre volle Sammelkarte auch gegen eine Spende für eine der untenstehenden Organisationen eintauschen. Damit tragen Sie zum Erhalt der Biodiversität in der Schweiz bei.

Wildbiene + Partner, Aqua Viva, BirdLife, Bergwaldprojekt Schweiz

Tauschen Sie die volle Sammelkarte gegen eine Spendenkarte, die Sie in den Filialen an den Kassen und am Kundendienst finden.

Infos: natureheroes.ch

 

Online einkaufen
Viele Gartenartikel kann man im Netz bestellen: doitgarden.ch.
Achtung: Bei der Heimlieferung kann es aufgrund der aktuellen Situation zu Wartefristen kommen.

Bilder: iStock

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