Wieso kommt man in der Schweiz trotz Verbots so leicht an illegale Drogen?
«Kein demokratisches Land hat es bisher geschafft, den Drogenhandel zu unterbinden», sagt Frank Zobel von Sucht Schweiz. «Es gibt eine Nachfrage, der Markt ist lukrativ, also gibt es auch Anbieter. Zudem geniesst das Thema bei der Strafverfolgung nicht die allerhöchste Priorität.»
Darf man Hanf im Garten oder auf dem Balkon anpflanzen?
Ja, es muss sich aber um eine Sorte ohne berauschende Wirkung handeln, der THC-Wert muss weniger als ein Prozent betragen. Hanfprodukte, die daraus entstehen, dürfen auch verkauft werden.
Können die Behörden zwischen einem Anbau von Cannabis mit einem Anteil von mehr oder weniger als 1 Prozent THC unterscheiden?
Ja, die Strafverfolgungsbehörden verfügen über Schnelltests, mit denen sich das feststellen lässt.
Ist Cannabis gefährlich?
Je nach dem schon. Die Gefahren des täglichen Konsums würden stark unterschätzt, sagte Boris Quednow Mitte März im «Tages-Anzeiger». Der Professor an der psychiatrischen Universitätsklinik Zürich erforscht Drogen und ihre Wirkung. Seine Erkenntnis: Wer in der Jugend viel und regelmässig konsumiere, habe ein erhöhtes Risiko, eine Psychose, Suchterkrankungen oder kognitive Beeinträchtigungen zu entwickeln. Diese Risiken schwächten sich im Erwachsenenalter aber deutlich ab. Cannabis habe zudem etwa dasselbe Abhängigkeitspotenzial wie Alkohol, sagt Quednow: «Mindestens 30 Prozent der täglichen Cannabiskonsumenten sind abhängig.» Zudem werde aktuell auf dem Schwarzmarkt viel CBD-Cannabis mit synthetischen Cannabinoiden verkauft, ergänzt Sucht Schweiz. Diese können ebenfalls gefährliche Effekte haben.