Auch Viola Riess hat Petra Eichenbergers Dienste in Anspruch genommen. Die 44-jährige Architektin aus Bern hat im Juli 2019 überraschend ihren Mann verloren. Er stürzte beim Joggen am Aareufer neun Meter in die Tiefe und starb an den Verletzungen. Sie wartete ahnungslos zu Hause auf ihn, wunderte sich, wo er blieb, bis die Polizei vor der Tür stand.
«Es war ein Schock, sowas passiert doch sonst nur im Film», erzählt sie. Und obwohl sie und ihr Mann keinerlei Neigung zur Esoterik hätten, sei nach seinem Tod plötzlich der Gedanke da gewesen, sie sollte ein Medium aufsuchen. In den Wochen danach begegnete ihr das Thema Medium noch zweimal – beim zweiten Mal wurde ihr Petra Eichenberger empfohlen.
Obwohl sie eigentlich skeptisch war, meldete sie sich bei ihr an. «Ich fand, dass ich nichts zu verlieren habe. Und das grosse Bedürfnis, mit meinem Mann Kontakt aufzunehmen, war weiterhin da.» Bei der Sitzung selbst habe sie regelrecht nach Verdächtigem gesucht, wurde jedoch positiv überrascht. «Es kamen nur wenig Allgemeinplätze, das meiste, was sie sagte, war sehr plausibel.» Vor allem habe sie Dinge über ihren Mann und den Unfall gesagt, die sehr präzis gewesen seien. «Da waren Details, die so genau passten, dass ich wirklich dachte, sie muss mit ihm in Kontakt sein. Woher soll sie das sonst wissen?»
Am Ende erfüllte das Experiment seinen Zweck. «Es brachte mir eine gewisse Sicherheit, dass mein Mann in irgendeiner Form noch da ist. Das hat mich beruhigt.» Zwar lebt Riess nicht nach einer bestimmten Religion, glaubt aber an eine höhere Macht und dass man nicht ganz weg ist, wenn man stirbt. «Darin fühle ich mich nun bestätigt – ein gutes Gefühl.»