Bevor er morgens zur Arbeit geht, schlendert Andreas Schild durch seinen Naturgarten. Das Bijou legt sich wie ein grüner Mantel rund um das Haus am Hang in Spiez BE. Bei seinen Rundgängen hat der 63-Jährige kaum einen Blick für den Thunersee oder das Niederhorn übrig, denn seine Aufmerksamkeit gilt den Sprösslingen und Lebewesen: den Regenwürmern und Blindschleichen, den Weinberg-Schnecken (über 500 Stück!) und Haselmäuschen, den Fröschen und Ringelnattern – und Vögeln: «61 verschiedene Arten habe ich in meinem Garten bereits beobachtet». Darunter Besonderheiten wie eine Nachtigall, einen Wiedehopf oder gar einen Eisvogel – alle drei sind nur selten in Gärten zu beobachten. Damit sich die gefiederten Tiere bei Schild wohlfühlen, hegt er viele einheimische Blumen, Bäume und Büsche. Diese schaffen zusammen mit einer naturnahen Gartenpflege den Lebensraum für Insekten und andere Tiere, die den Vögeln als Nahrung dienen. «Das ist ein in sich geschlossener Kreislauf.»