Ja, er darf auf dem Areal der Betriebszentrale der Migros Ostschweiz in Gossau stehen und Lastwagen fotografieren, auch wenn er gar nicht dort arbeitet. Man kennt ihn, und er macht das seit Jahrzehnten so. Nicht nur in Gossau, sondern auch in Zürich oder Genf.
Seine erste Begegnung mit einem Migros-Lastwagen hatte Rolf Zimmermann schon als kleiner Knirps, bei der Grossmutter. «Dorthin kam jeweils der Migros-Verkaufswagen, der Magirus-Deutz, im Volksmund Rundhauber genannt», erzählt er, «ich habe dieses Bild heute noch vor mir: Wie die Klappen geöffnet wurden, der ausfahrbare Kühlschrank auf der Seite und die Hüftkasse des Mitarbeiters.» Diese ersten Eindrücke eines Migros-Lastwagens sollten den kleinen Rolf so stark prägen, dass er heute, 60 Jahre später, noch immer von West nach Ost und von Nord nach Süd reist, um die neuesten Modelle der Migros-Lastwagen zu fotografieren. Doch damit nicht genug: Viele der Fotos dienen später als Grundlage für die Modelle, die er mit grossem handwerklichem Geschick als Einzelstücke aus dem gleichen Material, das für Gebisse verwendet wird, fertigt – und die dann einen Platz in der Vitrine in seiner Werkstatt in Horgen finden.
«Man kennt mich in allen Genossenschaften», schmunzelt Zimmermann, «und man gewährt mir auf Anmeldung überall Zutritt zu den neuen Lastwagen.» Und so hat er in den letzten Jahrzehnten ein einmaliges Stück Migros-Geschichte mitgeschrieben.