Cino, der eigentlich Cappuccino heisst, ist als erster an der Reihe. Olga Korovin nimmt den langhaarigen Kater behutsam aus der Transportbox und flüstert ihm beruhigende Worte ins Ohr. Dann setzt sie ihn auf den Behandlungstisch. «Ich mache zuerst die Maniküre», sagt Korovin (48) und schneidet vorsichtig die vordersten Spitzen von Cinos Krallen. Der liegt ruhig da, das Prozedere kennt er bereits gut. Der fünfjährige Kater wird jeden zweiten Monat hierhergebracht. «Aus medizinischen Gründen», erklärt die Katzenpflegerin. Der Kater habe eine nicht ansteckende Krankheit und seine vorherigen Besitzer hätten sein Fell völlig verwahrlosen lassen. «An manchen Stellen hatte er Haare verloren. Der Rest war komplett verfilzt», erzählt seine neue Besitzerin später beim Abholen. Cino lebt heute bei einer Familie aus Winterthur ZH, die ausser Cino auch noch eine Tierheimkatze adoptiert hat. Die neuen Besitzer haben Cino aufgepäppelt und bringen ihn seither zur Fellpflege. «Obwohl es ihm wieder besser geht und er sehr gesund aussieht, hat er nicht die Kraft, sein Fell selber zu pflegen», erklärt Korovin und nimmt einen Kamm in die Hand. Bevor der Kater gewaschen wird, kämmt sie sein Fell durch. Dabei kommen büschelweise weisse Haare raus. Der Kater wirft sich gegen den Kamm, er scheint es zu geniessen.