PRO Aromat

Pasta, Butter und viel Aromat: Mehr brauchte es in der Jugend nicht für mein Lieblingsgericht. Das vollmundige Aroma fühlte sich an wie eine ausgedehnte Umarmung. Dazu eine Folge «O. C. California», und jeder pubertäre Stress war vergessen. Dass Aromat von Gourmets nur mit gerümpfter Nase quittiert wurde? Unvorstellbar.
Nicht dass ich beim Essen damals nicht schon experimentiert und mich an neuen Geschmäcken erfreut hätte. Unvergessen die erste Nudelsuppe in Bern (geschmacklich bestenfalls Mittelmass), erste Spare-Ribs in Amsterdam (all you can eat, weil wenn schon denn schon …), oder die Sushi aus dem australischen Foodcourt (na ja). Unvergessen also vor allem als Erlebnis, nicht wegen des Geschmacks. Die Neugier wurde stets stärker, die Experimentierfreude grösser. Sie drängt mich immer wieder dazu, mich auf kulinarische Abenteuer einzulassen. Zum Glück! Hätte ich die Bandbreite der weltweiten Kulinarik sonst kennengelernt, von Eiersandwiches bis zu Aal-Rotkraut-Agnolotti-Gerichten?