Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie sehen, wie zwei Spieler mit dem Kopf zusammenprallen?
Das sehe ich nicht gerne. Ganz ehrlich: Bei solchen TV-Szenen zucke ich zusammen. Wenn man weiss, welche Kräfte da wirken.
Sie wurden kurz nach Ihrer achten Gehirnerschütterung Vater. War das der Grund, warum Sie später zurückgetreten sind?
Nein, es ging einfach nicht mehr. Der Zusammenprall war im August. Im November hatte ich immer noch Probleme wie Schwindel oder Übelkeit sobald ich mich intensiver bewegte. Dann habe ich bis zur Vorbereitung im Januar Pause gemacht und musste am ersten Trainingstag wieder abbrechen. Mir wurde wieder schwindlig. Ich verlor die Orientierung.
Was hat Ihnen Ihr Arzt geraten?
Der Fall war klar, wir mussten nicht lange diskutieren. Aus medizinischer Sicht machte es keinen Sinn, weiterzuspielen.
Dann mussten Sie nicht lange um den Entschied ringen?
Nein. Was sicher geholfen hat, ist, dass ich gerade Vater geworden war. Was der Fussball einem gibt, sind wahnsinnig viele Emotionen. Dank meinem Kind konnte ich ganz andere, starke Emotionen erleben und mich vom Fussball abnabeln.
Vier Jahre nach Ihrem Rücktritt haben Sie wieder angefangen Fussball zu spielen. Heute spielen Sie bei den Senioren des FC Zuzwil.
Ja, es hat mich wieder gereizt. Ich wollte wieder tschutten. Ein sehr guter Freund hat mich ins Boot geholt. Kopfbälle mache ich aber keine mehr.
Gar keine?
Also im äussersten Notfall, wenn fünf Meter rundherum niemand sonst ist, kann es schon sein, dass ich den Kopf hinhalte.