Der Weidenkorb baumelt an Urs Durrers Arm und ist halb gefüllt mit violetten Blüten. Zwischen den Blütenblättern schauen dunkelrote Fäden und knallgelbe Pollenstäbe hervor. Ein blumiger Duft steigt in die Nase. An diesem Spätoktobermorgen pflücken Urs (50) und Sandra Durrer (49) Safranblüten. Blüten, die auf ihren drei Safranfeldern von 1300 Quadratmetern vor ihrem zweiten Zuhause in Sagogn GR wachsen.
Angefangen hat alles 2011 mit einer Entdeckung in einem Gartenzentrum, da sahen die Durrers zum ersten Mal Safranknollen. «Wir haben aus Neugier ein paar davon gekauft und in unserem Garten in Küssnacht SZ in die Erde gesteckt», erinnert sich Sandra Durrer. Danach ist drei Jahre lang nichts passiert. «Als wir die Knollen schon vergessen hatten, kamen im Herbst plötzlich violette Blüten aus dem Boden», erzählt Urs Durrer. Motiviert von diesem ersten Erfolg pflanzte das Ehepaar im Garten ihres Ferienhauses in Sagon 5000 Knollen ein und startete mit dem Safrananbau. Heute ist er für die Assistentin in der Unternehmenskommunikation ein Nebenjob und für den Leiter des Amts für Wirtschaft im Kanton Schwyz ein zeitintensives Hobby.