Das Urteil war ein Schock: zweieinhalb Jahre Gefängnis wegen «Widerstands gegen die Polizei». Diesen 7. Dezember 2020 werde er so schnell nicht vergessen, sagt Robert Stäheli. «Es war wie ein Faustschlag.» Er hatte mit höchstens drei Monaten gerechnet. Und schon zuvor hatte er gehofft, dass seine Partnerin Natallia Hersche nach ihrer Festnahme bei einer Demonstration Mitte September in Minsk rasch wieder frei und zurück bei ihm sein würde.
Bis jetzt jedoch wurden seine Hoffnungen immer enttäuscht, entsprechend vorsichtig ist er nun bezüglich des neuen Gerichtsverfahrens am 16. Februar. «Ehrlich gesagt stelle ich mich darauf ein, dass das Urteil der Vorinstanz bestätigt wird. Umso besser, falls es dann doch anders kommt.»