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Fussabdrücke im Schnee erkennen

Welche Spur stammt von welchem Tier?

Viele Wildtiere leben ganz nahe bei uns. Und im Schnee sieht man viel einfacher, wo sich welches Tier herumtreibt.

Text Monica Müller
Fotos Illustrationen: bunterhund, Bilder: iStock
Datum
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Reh

Rehe leben in Wäldern mit dichtem Unterholz. Sie sind am besten in der Dämmerung an Waldrändern oder bei Feldern zu beobachten. Wittern sie Gefahr, rennen sie jeweils blitzschnell davon. Dabei können sie bis zu sechs Meter weit und eineinhalb Meter hoch springen. Sie ernähren sich von Gras, Kräutern, Laub, Pilzen und Eicheln. Die Tiere bleiben ihrem Revier treu und ruhen sich an Orten aus, die ihnen einen guten Überblick bieten. Der Hufabdruck des Rehs gleicht einem ovalen Kreis, der in der Mitte gespalten ist.

Fuchs

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Rotfüchse fühlen sich in Wäldern und auf Feldern wohl, aber auch in Pärken, Industriegebieten oder auf Friedhöfen. Sie ernähren sich von Mäusen, Insekten, Beeren oder Essensabfällen. Oft legen Füchse unterirdische Bauten an. Manchmal leben sie auch in Gartenhäusern oder unter Felsspalten. Bewegt sich der Fuchs langsam, setzt er die Hinter- in die Abdrücke der Vorderpfoten. Ist er schnell unterwegs, sehen die Trittsiegel unterschiedlich aus. Ihre Fussballen sind breit mit vier Zehen und deutlich erkennbaren Krallen.

Hase

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Feldhasen halten sich auf Feldern in der Nähe von Wäldern, Hecken und von Unterholz auf. Tagsüber ruhen sie in Erdmulden. Nähert sich ein Mensch, hoppeln sie in grossen Sätzen davon. Sie können fast drei Meter weit springen und auf kurzer Strecke ein Tempo von 80 Kilometer pro Stunde erreichen. Unterwegs sind sie besonders abends und nachts. Im Sommer essen sie saftig grüne Pflanzen, im Winter Früchte wie Hundsrose und Weissdorn. Feldhasen stützen sich mit den Vorderpfoten ab und schwingen dann die Hinterbeine weit nach vorne. Die Abdrücke der Hinterpfoten liegen deshalb vor denjenigen der Vorderpfoten. Dabei entsteht im Schnee ein Spurenbild, das unverkennbar auf Hasen hindeutet.

Waldmaus

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Waldmäuse bleiben auch im Winter aktiv. Im Herbst ziehen viele von der offenen Landschaft an die Waldränder oder Steindämme. Manche suchen in Gebäuden Unterschlupf und machen sich über Vorräte her. Neben Nüssen und Samen fressen Waldmäuse auch Schnecken, Insekten und kleine Vögel. Mit ihren Zähnen nagen sie kleine runde Löcher in Nussschalen, oft sind ihre Zahnspuren auf der Schale zu sehen. Waldmäuse bewegen sich springend, zwischen Pfotenabdrücken ist die Schleifspur des Schwänzchens zu sehen.

Quellen und Informationen

Tipps für die Spurensuche

Wer beim Spazieren zu Boden blickt, kann im Wald, am Waldrand oder auf der Wiese Trittsiegel – umgangssprachlich: Tierspuren – entdecken. Oder auch Frassspuren, Kot, gegrabene Löcher oder Liegeplätze. Leuchtet man mit einer Taschenlampe die Spur aus, sind Details besser sichtbar. Nach Schneefall lohnt es sich, eine Nacht zuzuwarten. Dann sind Spuren besser zu erkennen. Je älter diese jedoch sind, desto grösser die Chance, dass sie schon ausgeschmolzen sind. Wichtig: Nur im näheren Umkreis des Weges auf Spurensuche gehen und ihnen nicht ins Unterholz folgen, um die Wildtiere nicht zu stören.

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Steinmarder

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Steinmarder werden auch Hausmarder genannt, da sie nicht nur im Wald, sondern oft auch in Wohngebieten leben. Weil sie fast nur nachts aktiv sind, begegnet man ihnen kaum. Tagsüber schlafen sie in Reisighaufen, Brennholzbeigen, Dachböden, Scheunen oder Baumhöhlen. Steinmarder ernähren sich von Mäusen, Jungvögeln, Nüssen und Früchten. Gern kriechen sie unter Motorhauben und knabbern an Kabeln. Sie haben fünf Zehen, oft ist der Abdruck der inneren Zehe jedoch nicht sichtbar. Im Schnee sind ihre leicht versetzten, parallelen Pfotenabdrücke typisch.

Eichhörnchen

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Eichhörnchen sind flinke Kletterer. Mit ihren Krallen können sie sich hervorragend an Baumstämmen und Ästen festhalten. Mit dem buschigen Schwanz halten sie das Gleichgewicht – gerade bei Sprüngen von bis zu fünf Metern. Neben einem Hauptnest bauen sich Eichhörnchen mehrere einfache Nester, die sie bloss als Schlafplatz nutzen. Bei nasser und kalter Witterung halten sie Winterruhe. Ihre Hinterpfoten sind deutlich grösser als ihre Vorderpfoten. Weil sie sich hoppelnd fortbewegen, liegen die Abdrücke der Hinterpfoten meist vor denen der Vorderpfoten.

Dachs

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Dachse sieht man kaum, weil sie sehr scheu und vor allem nachts unterwegs sind. Ihren unterirdischen Bau mit vielen Kammern legen sie oft in Hanglage an. Eine tiefe Furche führt zum Eingang. Die entsteht, wenn die Bewohner Gras, Laub und Moos in den Bau mitschleppen oder auf dem Bauch runterrutschen. Bei sehr kalter oder nasser Witterung halten sie Winterruhe. Dachse trotten und treten mit den Hinterpfoten meist in den Abdruck der Vorderpfoten.

Krähe

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Rabenkrähen haben entweder ihren Partner fürs Leben gefunden, brüten und bleiben in einem Revier, oder sie bilden grosse Schwärme und ziehen umher. Sie sind Allesfresser, ernähren sich von Fleisch, Insekten, Samen oder Eiern und Schnecken. Häufig sind sie in Siedlungsgebieten anzutreffen, wo sie Essbares aus dem Abfall picken. Für den Winter sorgen sie vor, indem sie Nüsse vergraben. Die Vögel haben drei Vorderzehen und eine Hinterzehe. Da sie oft hüpfen, sieht man ihre Abdrücke häufig paarweise.

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