Navigation

6. Januar

Waren es wirklich nur drei Könige?

Am 6. Januar ist Dreikönigstag. Woher stammt der Brauch? Wie kamen die Könige zu ihren Namen und was hat es mit dem Königskuchen auf sich?

Text Rüdi Steiner
Datum
drei könige

Drei König auf dem Weg durch die Wüste. Waren es vor gut 2000 Jahren wirklich nur drei, die sich auf die Suche von Jesus machten und wurden sie wirklich von einem Stern geführt? (Bild: Getty Images)

Warum drei Könige?

Es waren wohl nicht drei und auch keine Könige, die dem Stern von Bethlehem folgten. Im griechischen Ursprungstext ist von «magoi» (Magiern, Sterndeutern oder Weisen) die Rede. Ab dem dritten Jahrhundert kam die Zahl drei ins Spiel – analog zu den drei Geschenken Gold, Weihrauch und Myrrhe, die sie mitbrachten. Die Namen Caspar, Melchior und Balthasar erhielten sie erst im sechsten Jahrhundert. Wenn heute von den Heiligen Drei Königen die Rede ist, stimmt das also nicht ganz – auch heilig gesprochen wurden sie übrigens nie.

Warum der 6. Januar? 

Im Frühchristentum gab es die Tradition, das Weihnachtsfest zwölf Tage lang zu begehen – vom 25. Dezember bis zum 6. Januar. In Österreich heisst dieser Tag noch heute «Weihnachtszwölfer». Die Westkirche ordnete den 6. Januar später den Heiligen Drei Königen zu, in der Ostkirche ist er dagegen der Taufe des Herrn gewidmet. Vielerorts hält sich bis übrigens bis heute der Brauch erhalten, den Weihnachtsbaum erst am Dreikönigstag abzubauen – als unbewusste Referenz an das ursprünliche zwölftägige Weihnachtsfest. 

Gab es den Stern von Bethlehem? 

Ja, sagt Urs Scheufele, Leiter des Planetariums Zürich. Zu dieser Zeit habe es eine sogenannte dreifache Konjunktion zwischen Jupiter und Saturn gegeben. Das heisst: die beiden grossen und hellen Planeten des Sonnensystems, die auf der Erde als Sterne interpretiert wurden, stehen dann dreimal ganz nahe beieinander und leuchten daher besonders hell. 

Seit wann gibt es den Dreikönigskuchen?

In der Schweiz gibt es den Dreikönigskuchen seit 1952. «Erfunden» hat ihn nicht etwa ein Bäcker, nein es war ein Versicherungsexperte, nämlich Max Währen. Dieser war auch ein leidenschaftlicher Brotforscher. Gemeinsam mit der Bäckerfachschule Richemont in Luzern erschuf er den Dreikönigskuchen. Währen bezog sich bei seiner Idee auf den beinahe vergessenen Brauch des Bohnenkönigs, den es in der Schweiz früher gab.

Woher stammt der Brauch?

Wie feierst du den Dreikönigstag?

Laut Währen reichte der Brauch, zum Fest der Heiligen Drei Könige ein süsses Gebäck zu verspeisen, bis ins Mittelalter zurück und war in weiten Teilen Europas verbreitet.

Meist wurde schon damals eine Bohne oder eine Porzellanfigur eingebacken, die den Finder (oder die Esserin) für den Tag zum «Bohnenkönig» oder zum Regenten machte.

Woraus besteht der König heute?

Aus der versteckten Bohne oder der Porzellanfigur ist inzwischen ein kleiner Kunststoffkönig geworden. Aber die Freude, in einen ofenfrischen Königs­kuchen zu beissen, ist und bleibt gross. Noch dazu, wenn man dabei den kleinen König finden sollte.

Dreikönigskuchen-Quiz

1 / 1 Fragen

Was gehört definitiv nicht in den Dreikönigskuchen hinein?

Ergebnis

Mit welchen Zutaten wird er gemacht?

Weizenmehl, Zucker, Wasser, Sultaninen, Butter, Hefe, Eier, Milch und Mandeln. Auf den Kuchen gehört zudem Hagelzucker. Ein Stück enthält rund 180 Kalorien. Wie du den Dreikönigskuchen selber machst, das erfährst du hier. Und falls du Lust auf Alternativen hättest, dann findest du hier die passenden Rezepte.

Wie viele Dreikönigskuchen bäckt die Migros-Bäckerei Jowa jedes Jahr?

Etwa 800’000

Wie gross ist der grösste Dreikönigskuchen, der in der Schweiz je gebacken wurde?

2018 backten die Migros-Hausbäcker der Jowa  mit fünf Metern Durchmesser den grössten Dreikönigskuchen der Schweiz. Der Kuchen bestand aus 3000 Teilen. Ob es wirklich der grösste war, der jemals gebacken wurde, ist nicht ganz klar, da es keinen Eintrag im «Guinessbuch der Rekorde» gibt. 

Wie findet man den König?

Bei der Migros-Bäckerei Jowa wird die kleine Figur von Hand in den rohen Teig des Dreikönigskuchens gesteckt. Bäckerinnen und Bäcker kaschieren die Einstichstelle, indem sie die Teigkugel noch einmal rollen. Das Kuchenstück mit dem König wirkt dadurch manchmal etwas kleiner. Ein nützlicher Tipp für alle, die gerne die Krone ergattern möchten.

Schon gelesen?