Gähnen wir, weil wir müde sind?
Manchmal, aber nicht immer. Es kann auch sein, dass man aus grosser Aufregung gähnt. Das kennt man zum Beispiel von Fallschirmspringeranfängern, die ihren ersten Absprung vor sich haben.
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Alle tun es, und doch wissen wir wenig darüber: sieben verblüffende Fakten zum Gähnen.
Es gibt kaum einen Ort, an dem wir nicht gähnen. (Bild: Getty Images)
Manchmal, aber nicht immer. Es kann auch sein, dass man aus grosser Aufregung gähnt. Das kennt man zum Beispiel von Fallschirmspringeranfängern, die ihren ersten Absprung vor sich haben.
Nein, das hat der Neurowissenschafter Robert R. Provine widerlegt: Er liess seine Studenten an der amerikanischen Universität Maryland reinen Sauerstoff oder Luft mit einem erhöhten Anteil an Kohlendioxid einatmen. Auf das Gähnen hatte das keinen Einfluss.
Manche Forscher glauben, dass der aufgerissene Mund und der tiefe Atemzug das Gehirn kühlen. Das passt zum Gähnen aus Aufregung: Stress lässt die Temperatur im Gehirn ansteigen, sodass man wieder einen kühlen Kopf braucht.
Offenbar hat gemeinsames Gähnen mit dem Zusammenhalt in einer Paarbeziehung oder Gruppe zu tun. Je näher man einem anderen Menschen steht, desto eher lässt man sich von seinem Gähnen anstecken. Forscher der Universität Pisa haben diesen Zusammenhang in Experimenten nachgewiesen. Im Tierreich kennt man das Gruppengähnen von Primaten, Löwen, Wölfen und Hunden.
Manche Hunde- oder Katzenbesitzer lassen sich anstecken, wenn ihr Vierbeiner kräftig gähnt. Es geht aber auch umgekehrt: Hunde beginnen bisweilen ebenfalls zu gähnen, wenn ihr Herrchen oder Frauchen das tut. Hunde scheinen die einzige Tierart zu sein, bei der diese Übertragung vom Menschen zum Tier funktioniert.
Manche Psychologen sind davon überzeugt. Denn Menschen mit ausgeprägtem Einfühlungsvermögen lassen sich offenbar viel eher anstecken, wenn andere herzhaft gähnen.
Nein, vieles daran ist noch immer rätselhaft. Dabei gibt es eine Wissenschaft, die sich ausschliesslich mit dem Gähnen befasst: die Chasmologie.
Das liegt dann hoffentlich nicht daran, dass er todlangweilig ist. Es könnte auch ein Hinweis darauf sein, dass Gähnen wirklich viel mit Psychologie zu tun hat.