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Eigener Garten

Dieses Gemüse kannst du jetzt auf dem Balkon ansäen

Eigenes Gemüse, Salate und Kräuter sind nur etwas für Leute mit Garten? Weit gefehlt, denn vieles wächst auch in Töpfen und Kisten auf dem sonnigen Balkon. Wir zeigen, was du jetzt säen kannst.

Text Claudia Schmidt
Datum
Auf dem Balkon lässt sich jetzt schon vieles anpflanzen. Aufpassen muss man einzig bei kühlen Nächten. (Bild: Getty Images)

Auf dem Balkon lässt sich jetzt schon vieles anpflanzen. Aufpassen muss man einzig bei kühlen Nächten. (Bild: Getty Images)

Tomaten

Die sonnenhungrigen Tomaten kann man auf ganz unterschiedliche Weise auf dem Balkon anbauen: Buschförmige Sorten (zum Beispiel Rentita) wachsen nicht unendlich in die Höhe, viele Kirschtomaten lassen sich an dünnen Seilen gut nach oben binden, wenn man die Möglichkeit hat, sie an einer Balkondecke festzumachen. Einige Tomatensorten (zum Beispiel Maskotka, Tumbling Tom) eignen sich für hängende Töpfe, sogenannte Blumenampeln.

Auch auf dem Balkon gilt: Tomatenpflanzen sind frostempfindlich. Bereits gezogene Pflanzen also nur nach draussen stellen, wenn die Gefahr von Nachtfrösten gebannt ist. TIPP: Wenn du einen grossen Kübel hast, kannst du auch Basilikum dazupflanzen, denn was auf dem Teller gut harmoniert, unterstützt sich auch beim Wachsen.

Gurken

Sie wachsen in die Höhe und benötigen deshalb relativ wenig Platz. Besonders die kleinen Snackgurken eignen sich gut für den Anbau auf dem Balkon.  Die Samen sollten fingerdick (rund 1,5 cm) mit Erde bedeckt sein. Bis sich die ersten richtigen Blätter entwickelt haben, solltest du sie auf dem Fenstersims lassen oder zumindest nachts reinholen. Sobald die Gefahr von Nachtfrösten gebannt ist, bleiben sie draussen.
Wichtig: Die Pflanzen sollten vor Regen geschützt stehen. Zu viel Luftfeuchtigkeit und Regengüsse machen sie sonst anfällig für Pilzkrankheiten.

Zucchetti

Buschförmig wachsende Zucchetti eignen sich auch für den Balkon. Einen grossen Topf benötigen aber auch sie. Zucchetti gehören zu den Starkzehrern und brauchen viel Dünger, das ist beim Anbau in Töpfen und Kübeln deshalb besonders wichtig. Die Pflanze braucht zudem viel Wasser. Wer für mehrere Tage oder gar Wochen in die Ferien fährt, braucht entweder nette Nachbarn oder eine automatische Bewässerung.

Radieschen

Verglichen mit der Ausbeute benötigen die knackigen Knollen recht viel Platz. Es macht dennoch Spass, ab und zu ein Radiesli zu naschen, zumal sie echte Durchstarter sind und manchmal schon nach drei Wochen geerntet werden können. Zudem kommen die Pflanzen mit wenig Dünger aus. Die ersten Radiesli sind übrigens besonders gut mit Butter und etwas Salz. Hier gehts zum Rezept

Pflücksalate

Sie bilden keine festen Köpfe wie etwa Eisbergsalat, ihre Blätter sind eher locker angeordnet. Das macht Pflücksalate wie etwa den «Amerikanischen Braunen» besonders geeignet für den Balkon: Man erntet einzelne Blätter von aussen ab. Das Innere bleibt intakt und produziert fleissig weitere Blätter. Die Samen nur auf die Oberfläche der Erde geben und gut andrücken, allenfalls sehr wenig Erde darüber geben, denn Salate sind Lichtkeimer, sie keimen im Dunkeln also eher nicht. Die Salate gedeihen sowohl in Töpfen als auch im Blumenkasten. Tipp: Mehrere Sorten oder gleich eine Mischung säen, dann hat man später mehr Vielfalt in der Salatschüssel.

Bohnen

Sowohl Buschbohnen als auch Stangenbohnen wachsen gut in Töpfen. Bis Mitte Mai, wenn die letzten Nachtfröste hoffentlich Geschichte sind, müssen junge Pflanzen noch auf den Fenstersims oder über Nacht hereingeholt werden. Buschbohnen wachsen kompakt und brauchen keine Stütze. Stangenbohnen brauchen etwas zum Ranken, sie können gut zwei Meter hoch werden. Eine schöne Sorte ist die alte Stangenbohne Berner Landfrauen.

Karotten

Zugegeben: Karotten brauchen Platz und Zeit. Lange, dicke Lagerkarotten wirst du im Topf kaum hervorbringen, aber es spricht nichts dagegen, die kleinen runden Rüebli der Sorte «Pariser Markt» zu säen. Sie sind früher erntereif und bescheren auch Anfängern Erfolge. Die Samen brauchen bis zu drei Wochen zum Keimen. Zur Markierung kann man schnell keimende Radieschen in die gleiche Rille säen. Wenn die Radiesli schon längst verspeist sind, haben die Karotten noch gut Zeit, ihre Wurzeln zu entwickeln.

Kräuter

Schnittlauch, Petersilie, Dill und mediterrane Kräuter wie Basilikum, Oregano und Thymian wachsen unproblematisch auf dem Balkon und können gut ausgesät werden. Die meisten Kräuter benötigen recht lange zum Keimen. Ein häufiger Fehler: Es werden alle Sämlinge im Topf gelassen. Dabei braucht es zum Beispiel für einen kleinen Topf Basilikum gerade einmal vier bis fünf Pflänzchen. Für Schnittlauch hat es sich übrigens bewährt, die Pflanzen eines abgeernteten Topfs aus der Migros zu teilen und die zwei neuen Wurzelballen in neue Erde zu pflanzen. Der Schnittlauch treibt dann erneut aus. Auch den Winter übersteht er gut, und so kannst du über Jahre feinen Schnittlauch nach Bedarf ernten.

Mehr zu Kräutern findest du in unserer kleinen Kräuterkunde für Balkongärtner.

Das braucht das Balkongemüse

Ideal für Gemüsepflanzen ist ein Balkon mit viel Sonnenlicht – am besten ein Süd- bis Südwest-Balkon. Die Luft auf dem Balkon sollte gut zirkulieren können, damit Tau am Morgen oder nasse Blätter nach einem Regen schnell abtrocknen. Das bedeutet auch, dass die Pflanzen nicht zu dicht beieinanderstehen sollten, so wird die Luftzirkulation nicht beeinträchtigt. Und was ist so schlimm, wenn die Luft nicht zirkuliert? Dann werden die Pflanzen anfällig für Pilzerkrankungen und können kaum noch schöne Früchte oder Blätter produzieren. Auch sind Pflanzen so leichte Beute für andere Schädlinge.

Damit die Bewässerung gesichert ist, auch wenn einmal ein paar Tage nicht gegossen wird, empfiehlt sich eine kleine, solargetriebene Bewässerung. So trocknen die Pflanzen nicht komplett aus. Mit kleinen Tonkegeln, die man in die Erde von Töpfen steckt und die mit einem Eimer Wasser verbunden sind, lässt sich ebenfalls das Austrocknen für einige Zeit vermeiden.

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