Teilweise. Die Schweizer Preise stabil zu halten, gehört zu den Hauptaufgaben der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Ihr Ziel ist wie bei den meisten Notenbanken der Welt, dass die Preise für alltägliche Produkte nicht mehr als zwei Prozent pro Jahr steigen. Eingreifen kann die SNB, indem sie Einfluss nimmt auf die Geldmenge, die in der Schweiz zirkuliert. Die Faustregel: Je mehr Geld im Umlauf ist, desto weniger ist es wert. Die Menge beeinflusst die SNB vorab über Kredite, die sie den Banken vergibt. Das Rezept gegen Inflation wären also deren Zinsen: Aktuell liegen sie bei historisch tiefen -0,75 Prozent. Dass die Inflation in der Schweiz weniger zunimmt als in anderen Ländern, liegt auch an ihrer starken Währung. Aktuell ist der Schweizer Franken sehr hoch bewertet, fast gleich viel wert wie der Euro. Das vergünstigt Importe von Lebensmitteln oder Energie. Und die SNB hätte durchaus Spielraum, die Zinsen zu erhöhen und den Franken weiter aufzuwerten – doch das will sie nicht. Denn ein noch stärkerer Franken bedeutet, dass Schweizer Exportprodukte im Ausland noch teurer werden. Dies würde primär im europäischen Markt einen Wettbewerbsnachteil für Schweizer Firmen nach sich ziehen.