In vielem jedoch sind sich der Firmenchef und der NGO-Experte einig: So sprechen sich beide dafür aus, die Zusammenarbeit mit handwerklichen Minen zu stärken, in denen Gold nicht mit riesigen Maschinen, sondern weitgehend in Handarbeit gefördert wird.
«Weltweit gibt es rund 25 Millionen solche Minenarbeiter, die etwa 100 Millionen Menschen ernähren», erklärt Ummel. Das Problem ist jedoch, dass es sehr schwierig ist, die Zustände in diesen vielen kleinen Minen gut genug zu kontrollieren. Deshalb hat Metalor die Zusammenarbeit mit den meisten vor ein paar Jahren schweren Herzens beendet.
«Einem Veredler allein fehlen die Mittel, hier ausreichend sicherzustellen, dass alle Umwelt- und Arbeitsbedingungen erfüllt werden», sagt Montmollin. «Es bräuchte einen Dialog mit Regierungen, NGOs, lokalen Gemeinschaften und Experten, um einen Prozess und Kontrollverfahren für eine nachhaltigere Goldwertschöpfungskette zu entwickeln – und den haben wir noch nicht.» Derzeit bezieht Metalor nur gerade aus einer solchen Mine in Peru Gold, wo die entsprechenden Standards im Rahmen einer Partnerschaft zwischen dem Staatssekretariat für Wirtschaft und Swiss Better Gold sichergestellt sind. «Aus unserer Sicht wäre das der beste Weg», sagt Montmollin.
Die Barren sind inzwischen ausgekühlt. Sie werden nun noch gestempelt; darauf vermerkt wird unter anderem der höchste Reinheitsgrad von 999,9 sowie ein eidgenössischen Zertifikat, das global für höchste Qualität steht. Dann gehen sie weiter zum Endkunden, meist Banken, oft in London. Dort ruhen sie in dunklen Tresoren – golden, wertvoll und für fast alle unerreichbar.