
Kathrin Hirsbrunner ist die einzige professionelle Mäusefängerin der Schweiz. Mit Sondierstab und Fallen kommt sie den ...
Navigation
Tiere verfolgen im Winter ausgefeilte Strategien gegen die drohende Kälte: Sie kuscheln, schlafen oder schrumpfen.
Viele Tiere passen sich an die Kälte an, damit sie ihnen nichts anhaben kann. Marienkäfer beispielsweise senken den Wassergehalt in ihrem Körper. (Bild: Getty Images)
Der Siebenschläfer kühlt die Körpertemperatur und legt sich schlafen. (Bild: Getty Images)
Der Klassiker unter den Überwinterungsstrategien. Murmeltier, Igel, der Siebenschläfer oder einige Fledermausarten suchen sich einen frostfreien Unterschlupf und kühlen ihre Körpertemperatur fast auf die der Um-gebung ab. Sie reduzieren Atmung und Herzfrequenz, sodass sie nur noch ganz wenig Energie verbrauchen. Dadurch kommen sie mit den Fettreserven, die sie sich den Sommer über angefressen haben, durch den Winter. Zwischendurch erwachen sie kurz – wohl um Hirn und Immunsystem fit zu halten.
Eichhörnchen müssen auch im Winter jeden Tag Nahrung zu sich nehmen (Bild: Getty Images)
Winterruher wie der Dachs oder das Eichhörnchen senken ihre Körpertemperatur nur leicht ab. Deshalb können sie nicht den ganzen Winter verschlafen, sondern müssen praktisch jeden Tag Nahrung zu sich nehmen. Eichhörnchen sind im Winter täglich ein bis zwei Stunden aktiv. Weder in die Kategorie des Winterschläfers noch in die des Ruhers passen Braun- und Schwarzbären: Für einen Winterschläfer sind sie zu warm, agil und wach; für einen Winterruher schlafen sie zu lang am Stück und benötigen zu wenig Nahrung.
Marienkäfer senken den Wassergehalt in ihrem Körper und lagern Gefrierschutzsubstanzen ein, so dass ihnen die Kälte nichts anhaben kann. (Bild: Getty Images)
Lebewesen bestehen zum grossen Teil aus Wasser. Bilden sich daraus bei tiefen Temperaturen Eiskristalle, kann das tödlich enden – die spitzen Kristalle zerstören Zellstrukturen. Deshalb senken Pflanzen und Tiere in frostigen Regionen den Wassergehalt in ihrem Gewebe. Zusätzlich schützen sich Insekten wie Marienkäfer, indem sie Gefrierschutzsubstanzen, etwa Glycerin, im Körper einlagern. Die Effekte sind erstaunlich: Eine Gallmückenlarve aus Alaska gefror nachweislich erst bei −61 Grad Celsius.
Ab an die Wärme: Zugvögel wie Gänse fliegen Tausende Kilometer weit in Richtung Süden, wo es wärmer ist. (Bild: Getty Images)
Die Koffer packen und ab in den Süden. Diese Vorgehensweise, um die kalte Jahreszeit zu überstehen, ist vor allem bei Vögeln verbreitet: Zugvögel fliegen im Herbst ans Mittelmeer oder gar bis nach Afrika. Dasselbe schaffen auch manche Insekten, etwa Schmetterlinge, Libellen oder Schwebfliegen. Das kann sich lohnen: Einige Amseln etwa bleiben bei uns, andere fliegen Richtung Mittelmeer. Laut einer Studie überlebten von den Zugvögeln 75 Prozent den Winter, von den Standvögeln jedoch bloss 60 Prozent.
Bienen rücken im Winter nahe zusammen und erzeugen Wärme durch das Vibrieren ihrer Muskulatur. (Bild: Getty Images)
Gruppenkuscheln ist im Tierreich eine verbreitete Strategie, um sich aufzuwärmen. Kleine Singvögel wie der Zaunkönig oder das Wintergoldhähnchen bilden Schlafgemeinschaften, in denen regelmässig die Plätze getauscht werden: Jeder darf mal in die Mitte. Auch Bienen nutzen die Kuschelstrategie: Sie formen bei Frost mit ihren Körpern eine Art Kugel, in deren Mitte die Königin in der Wärme hockt. Am Rand der sogenannten Wintertraube erzeugen sie Wärme durch das Vibrieren ihrer Muskulatur.
Der Schneehase trotzt der Kälte – dank seinem Fell. (Bild: Getty Images)
Für manche ist Ausweichen genau wie Verschlafen keine Option. Sie trotzen der Kälte. Viele Säugetiere legen sich einen dicken, schützenden Winterpelz zu. Das ist aber noch nicht alles: Der Schneehase zum Beispiel verfügt über besonders breite, stark behaarte Pfoten. Sie ermöglichen es ihm, auch auf dem Schnee gut voranzukommen. Demselben Zweck dienen die gefiederten Füsse des Alpenschneehuhns.
Maulwürfe schrmpfen im Winter und trotzen so der Kälte. (Bild: Getty Images)
Eine drastische Methode, um den Winter zu überstehen, haben sich die Waldspitzmaus und der Maulwurf ausgesucht: Sie schrumpfen. Das Körpergewicht der Spitzmaus nimmt im Winter um rund ein Fünftel ab. Und das liegt nicht nur daran, dass die Fettreserven schwinden. Auch ihr Schädel, ihr Gehirn und ihre inneren Organe verlieren an Grösse.
Enten haben im Winter kältere Füsse – und frieren so auch weniger. (Bild: Getty Images)
Wer immer kalte Füsse hat, kann keine kalten Füsse bekommen. Nach dieser Weisheit verfahren Enten. Das ist wichtig für sie. Denn mit warmen Füssen würden Wasservögel die Eisschicht, auf der sie stehen, zuerst antauen – und dann darauf festfrieren. Durch Entenfüsse fliesst deshalb nur wenig Blut. Zudem wird es auf knapp sechs Grad heruntergekühlt. So sind kalte Füsse für Enten der Normalzustand – und Festfrieren kein Thema.