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Wie viel Trinkgeld sollte man in den Ferien geben?

Viele Reisende sind verunsichert, wie es an ihrer Destination mit dem Trinkgeld läuft. Wir sagen dir, in welchem Land du wie viel geben solltest. Und wie du reagierst, wenn der Service nicht in Ordnung war.

Von
Ralf Kaminski
Datum
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Tipp

Wo du wie viel geben solltest

  • Spanien
    5-10% im Restaurant, aber nur bei gutem Service und am besten in bar auf den Tisch; im Taxi nicht nötig, aber aufrunden bei gutem Service wird geschätzt; im Hotel 1 Euro pro Nacht fürs Reinigungspersonal, 1 Euro pro Gepäckstück für Gepäckträger

  • Frankreich
    Im Restaurant sind 15% bereits inbegriffen, bei gutem Service kann man aber ein paar Münzen auf dem Tisch liegen lassen oder aufrunden; im Taxi aufrunden; im Hotel etwa 1 Euro pro Nacht pro Person pro Servicekraft, 1 Euro pro Gepäckstück für Gepäckträger

  • Italien
    im Restaurant unüblich, bei gutem Service kann man aber ein paar Münzen auf dem Tisch liegen lassen oder aufrunden, maximal 10%, am besten in bar; im Taxi aufrunden; im Hotel etwa 1 Euro pro Nacht pro Person pro Servicekraft, 1 Euro pro Gepäckstück für Gepäckträger

  • Österreich
    Etwa 10% im Restaurant und im Taxi; im Hotel 1 bis 2 Euro pro Tag für die Reinigungsequipe, 1 Euro pro Gepäckstück für Gepäckträger

  • Deutschland
    5-10% im Restaurant und im Taxi; im Hotel 2 bis 5 Euro pro Tag für die Reinigungsequipe, 1 bis 2 Euro pro Gepäckstück für Gepäckträger

  • Skandinavien
    Meist in der Restaurantrechnung inbegriffen, ein Aufrunden wird jedoch geschätzt; sonst generell unüblich, in Finnland allerdings erwarten Gepäckträger im Hotel 1 Euro pro Gepäckstück

  • Griechenland
    10-15% im Restaurant, am besten in bar auf dem Tisch liegen lassen; im Taxi aufrunden bis 10%; im Hotel etwa 1 Euro pro Nacht für die Reinigungsequipe, 1 Euro pro Gepäckstück für Gepäckträger

  • Zypern
    In Restaurants teils schon inbegriffen, ansonsten etwa 10%; im Taxi aufrunden bis 10%; im Hotel 10% der Schlussrechnung fürs gesamte Personal in die Trinkgeldbox

  • Türkei
    Wer kein Trinkgeld gibt, gilt als unhöflich (ausser im Basar, wo der Preis eh ausgehandelt wird); 10-15% im Restaurant sind üblich, am besten in bar; aufrunden im Taxi; im Hotel gibt es oft Trinkgeldboxen, ansonsten üblich sind 2 bis 3 Franken pro Tag für die Reinigungsequipe, 50 Rappen pro Gepäckstück für Gepäckträger

  • Ägypten
    Es erwarten eigentlich alle immer und überall Bakschisch (ausser im Basar), das schlecht bezahlte Personal im Tourismuswesen ist darauf angewiesen; 10–20% im Restaurant und im Taxi; im Hotel 15 bis 20 Rappen pro Nacht für die Reinigungsequipe, 20 Rappen pro Gepäckstück für Gepäckträger; manchmal zeigen einem Tempelwächter gegen Bakschisch auch mal abgesperrte Areale.

  • USA
    15-25% im Restaurant, manchmal schon inklusive; im Taxi 15-20%; Trinkgeld wird aber, selbst bei schlechtem Service, auch andernorts erwartet (Bar, Hotelportier etc.), weil das schlecht bezahlte Personal darauf angewiesen ist; wer zu wenig gibt, riskiert böse Kommentare; im Hotel 1 Dollar pro Bett und Nacht für die Reinigungsequipe, 1 Dollar pro Gepäckstück für Gepäckträger

  • Kanada
    15-20% im Restaurant; 10–15% im Taxi; im Hotel 2 bis 3 Franken pro Tag für die Reinigungsequipe, 1 bis 3 Franken für Kofferträger

  • Malediven
    im Restaurant meist inbegriffen, aufrunden bis zu 10% wird jedoch geschätzt; im Taxi Preis vor Abfahrt verabreden inklusive Trinkgeld; im Hotel 1 bis 2 Franken für die Reinigungsequipe, 1 Franken pro Gepäckstück für Gepäckträger

  • Thailand
    10% im Restaurant, oft schon inklusive in der Rechnung; im Taxi Preis vor Abfahrt verabreden inklusive Trinkgeld; im Hotel 2 bis 3 Franken pro Nacht für die Reinigungsequipe, 50 Rappen bis 1 Franken für Gepäckträger

  • Japan
    Grundsätzlich kein Trinkgeld, denn ausgezeichneter Service gilt überall als selbstverständlich

Was, wenn du mit dem Service nicht zufrieden bist?

Da gibt es unterschiedliche Auffassungen. Einige geben dann tatsächlich nichts. Andere machen es davon abhängig, ob tatsächlich der Service schlecht war oder das Essen – da die Bedienung für Letzteres nichts kann, gibts keinen Grund, Abstriche zu machen, wenn sie sich bemüht hat. Ein bewusst kleines Trinkgeld ist auch ein Weg, seine Unzufriedenheit mit dem Service zu signalisieren. Besser jedoch ist, offen und ehrlich zu beanstanden, was nicht okay war. In guten Lokalen bekommt man dann etwa ein Dessert offeriert oder gar eine Preisreduktion.

Und noch etwas gilt es in Restaurants zu bedenken: Nur wenige andere Berufe verlangen so viel Aufmerksamkeit und bieten gleichzeitig die Möglichkeit, Fehler finanziell zu bestrafen. Bedenke: Jeder kann mal einen schlechten Tag haben oder wegen extrem vieler Gäste schlicht nicht die Zeit, allen die gleich grosse Aufmerksamkeit zu schenken.

Was, wenn du gerade kein Kleingeld hast?

Dies ist nach der Ankunft ein typisches Problem. Am besten möglichst rasch die grossen Scheine von zu Hause oder aus dem lokalen Geldautomaten in kleine und in Münzen umtauschen. In besseren Hotels geht das meist problemlos. Hotels verfügen auch oft über eine Trinkgeldbox, über die man pauschal Geld fürs gesamte Personal geben kann, dort passen auch grössere Scheine.