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1932

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Der Kampf um Murten

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Es ist die Migros Bern, die 1932 in Neuenburg den ersten Migros-Laden in der Westschweiz eröffnet. Es ist auch die Migros Bern, die bis 1949 alle Waren liefert. Dies, obwohl schon 1941 die Société Coopérative Migros, siège Neuchâtel, gegründet worden ist. Erst dann baut die Genossenschaft Neuenburg ein eigenes Verteilzentrum, zu dessen Einzugsgebiet auch der Kanton Freiburg gehört. Das hindert die Berner aber nicht daran, eine Filiale im freiburgischen Sugiez zu eröffnen. Fast gleichzeitig expandieren die Waadtländer ins freiburgische Bulle und machen dafür allgemeine Interessen geltend, fern jeder «Rivalität oder Eigenliebe». Doch die Neuenburger fürchten um die Auslastung ihres neuen Verteilzentrums und rufen deshalb den Migros-Genossenschafts-Bund als Schlichtungsstelle an. In Anspielung auf die Burgunderkriege versichern sie zwar, es liege ihnen fern, «dass um dieses Städtchen ein neuer ‹Murtener Krieg› entbrennen wird», doch seien sie «in aller Freundschaft» nicht bereit, Teile des Kantons Freiburg abzutreten. Der Streit dauert mehr als ein Jahr, das Resultat des Schlichtungsverfahrens ist jedoch nicht aktenkundig. Heute gehört Bulle zum Einzugsgebiet der Genossenschaft Neuchâtel-Fribourg, der Laden in Sugiez existiert nicht mehr.