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Richte bitte individuelle Anfragen zur Geschichte der Migros an das Historische Firmenarchiv des Migros-Genossenschafts-Bundes.
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2002 gewinnt die Migros-Genossenschaft Zürich den renommierten Global Energy Award für ihren Abfall-Energie-Kreislauf, bekannt unter dem Namen «Salat im Tank». Speisereste, Rüstabfälle, Kaffeesatz und Blumenreste werden gesammelt, an ein Vergärwerk geliefert und dort zu Biogas aufbereitet. Im Grunde haben alternative Brennstoffe eine lange Geschichte: In Europa wurde schon im ausgehenden 19. Jahrhundert damit experimentiert, und Benzin-Motoren wurden auch mit Holzgas und «Spiritus» betrieben. Monopolin hiess denn auch ein Treibstoff, den die deutsche Reichskraftspritgesellschaft (RKS) ab 1925 verkaufte. Zur Stützung der Landwirtschaft wurde dem herkömmlichen Benzin bis zu 25 Prozent eines Agrar-Alkohols beigemischt, der aus Kartoffeln gewonnen wurde. In der Schweiz verfolgte man dieses Experiment mit grossem Interesse. Als die Benzinpreise Mitte der 30er-Jahre immer mehr anzogen, erwogen die Behörden sogar einen «Alkoholbeimischungszwang». In Domat/Ems wurde sogar eine Holzverzuckerungsanlage mit Bundeshilfe gebaut, die einen Treibstoffzusatz, das sogenannte Emser Wasser, produzierte. Doch nach Kriegsende verschwanden die teuren Alternativbrennstoffe schnell wieder vom Markt. Nun aber ist Biogas wieder im Trend. Seit nunmehr einem Jahrzehnt werden pro Jahr 4’000 Tonnen organische Abfälle der Genossenschaft Migros Zürich in Biogas umgewandelt. Das entspricht 280’000 Liter Benzin und reicht, damit elf Lastwagen ihre Waren an Zürcher Filialen liefern können.