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Richte bitte individuelle Anfragen zur Geschichte der Migros an das Historische Firmenarchiv des Migros-Genossenschafts-Bundes.
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Der Grammoclub, ein Ableger des Ex Libris-Buchclubs, ist die Erfindung von Dr. Elsa F. Gasser, der volkswirtschaftlichen Beraterin der Migros. Als die ersten Langspielplatten auftauchen, kommt Elsa Gasser die Idee, dass auch die Ex Libris Schallplatten verkaufen könnte. Gesagt, getan: 1952 verkauft die Ex Libris die ersten Platten. Sie sind halb so teuer wie im Fachhandel, und wer will, kann erst noch ein günstiges «dreitouriges Plattenspielgerät» erwerben. Das sei ein «epochemachender Schritt», meint der Jahresbericht, denn damit seien Platten «von einer Liebhaberei zum erschwinglichen Freudenspender auch für mittlere und kleinere Einkommen» geworden. Zehn Jahre später setzt der Grammoclub bereits 700ʼ000 Schallplatten ab. Dass rund die Hälfte davon klassische Musik ist, wertet die Migros als «entscheidenden Beitrag im Kampf gegen die Auswüchse des grassierenden Schlagergeschäfts». Die Verkäufe sind bemerkenswert in Anbetracht des Boykotts der Tonträger-Industrie. Der Boykott zwingt den Grammoclub zur Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Schallplatten-Club MMS und zur Eigenproduktion in der Schweiz. Erst 1965 beugt sich die Industrie der Macht des Grammoclubs auf dem Schweizer Musikmarkt und gibt ihren Boykott auf.