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1927

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An die «Auto fahrende Dame»

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Nach amerikanischem Vorbild will Gottlieb Duttweiler 1927 das «Auto-Shopping» auch in der Schweiz populär machen. Die Verkaufswagen der jungen Migros AG fahren zwar in die Quartiere zu den Kunden, doch für eine materiell gut gestellte Hausfrau ist es undenkbar, dort einzukaufen. Sie lässt sich die meisten Lebensmittel nach Hause liefern und schickt für kleinere Mengen das Dienstmädchen in den Laden. Gottlieb Duttweiler ist überzeugt, dass sich das in absehbarer Zeit ändern wird. Er weiss, dass sich in Amerika das «Auto-Shopping» immer mehr einbürgert. Zwar ist das Auto noch immer ein Luxusprodukt, in Europa noch viel mehr als in den USA, und Autobesitzer gehören nicht zu den Leuten, die jeden Rappen umdrehen müssen. Doch Duttweiler glaubt daran, dass man auch in diesen Kreisen gerne spart, wenn sich eine Gelegenheit dazu bietet. Also lanciert er 1927 eine Kampagne, mit der er versucht, die Autofahrer als Kunden zu gewinnen. Bald wendet er sich mit dieser Kampagne auch explizit an die Frauen: an die «Autolenkerin» und die «Auto führende Dame». Weil die Autofahrerinnen aber dünn gesät sind, spricht er auch die «nicht fahrende Dame» an. Ihr rät er, den Auto fahrenden Mann zum Einkaufen «heranzuziehen, das Angenehme der Fahrt in die Stadt so mit dem Nützlichen verbindend».