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1948

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«Buchstäblich über Nacht»

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Nach der Einführung der Selbstbedienung 1948 rüstet die Migros mit beeindruckender Geschwindigkeit ihre bedienten Läden zu Selbstbedienungsläden um. Doch Umbauen kostet Geld. Jeder Tag, an dem eine Filiale wegen der Bauarbeiten geschlossen bleibt, verteuert die Umstellung. Gottlieb Duttweiler beauftragt deshalb den Architekten E. Schwarzenbach, eine möglichst kostensparende Methode zu entwickeln. Ziel ist der Umbau am Wochenende innerhalb von 48 Stunden. Als Erstes entwickelt Schwarzenbach mithilfe eines Filialleiters das «Mecco-Gestell». Sein Name ist von den Meccano-Baukästen abgeleitet, denn es erlaubt, für jede Ladenfläche die passenden Gestelle aus verschiedenen Bauteilen zusammenzusetzen. Die Raumgestaltung basiert auf Studien, die der Architekt in Dänemark gemacht hat. Das Konzept sieht schlichte, helle und doch freundliche Räume vor, dank Neon-Deckenbeleuchtung und farbigen Wänden. Der Härtetest für das Umbaukonzept erfolgt in der Filiale Manesseplatz in Zürich – und wird bestanden. So werden die «Bedientenläden» in Zukunft während eines einzigen Wochenendes umgebaut, ganz nach «Manesse-System». Am Montagmorgen, pünktlich um 7.30 Uhr, stehen die Hausfrauen vor ihrem Migros-Laden, der sich praktisch über Nacht in einen Selbstbedienungsladen verwandelt hat.