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Richte bitte individuelle Anfragen zur Geschichte der Migros an das Historische Firmenarchiv des Migros-Genossenschafts-Bundes.
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In den 60er-Jahren treten Ines Torelli und Jörg Schneider die Nachfolge von Adalbert Klingler an, dem Schöpfer des Migros-Kasperli. Das bringt Franz Lamprecht, den Leiter der Ex-Libris, auf die Idee, Kasperli-Platten zu produzieren. So erscheinen 1967 die von Schneider verfassten Stücke «S’Häxegärtli» und «De verzauberet Schpiegelweiher». Bald gibt es in der Deutschschweiz kein Kinderzimmer mehr, aus dem nicht sein «Tra Tra Trullala» ertönt, gefolgt von «Potz Holzöpfel und Zipfelchappe» in breitestem Züridütsch. Mit «De Schorsch Gaggo reist uf Afrika» gerät Kasperli 1970 allerdings unter Rassismusverdacht. Mit Bezeichnungen wie «Chruselischnuseli-Negerchindli» für das Mädchen Zuzu oder «Gaggo-Neger» für Schwarze geht er auf Kollisionskurs mit dem Zeitgeist. Doch seine Fangemeinde ist treu – und riesig. Im Zürcher Club Hive werden statt harten Beats auch mal Kasperli-Platten aufgelegt, und Christoph Blocher zitiert zum Ergötzen der Zuschauer in einer TV-Sendung: «Hüt en Rappe, morn en Rappe, git e schöni Zipfelchappe». Der letzte Schrei sind Spielfilmszenen auf YouTube, welche die Fans mit Original-Kasperli-Dialogen unterlegt haben. Insgesamt erscheinen von 1967 bis 1995 rund 20 Kasperli-Abenteuer.