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Richte bitte individuelle Anfragen zur Geschichte der Migros an das Historische Firmenarchiv des Migros-Genossenschafts-Bundes.
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1947 ruft der Brückenbauer die Genossenschafter auf, Aktien der Praesens-Film AG zu zeichnen. «Wenn Ihnen der Schweizerfilm am Herzen liegt, dann helfen Sie mit beim weiteren Ausbau der Praesens-Film AG.» Die Firma, an der die Migros seit vier Jahren finanziell beteiligt ist, baut ein neues Studio und steckt in den Vorbereitungen zum Film «Die Gezeichneten», einer Koproduktion mit Metro Goldwyn Mayer. Stars wie der Schauspieler Montgomery Clift und Fred Zinnemann, der spätere Regisseur von High Noon, sind dafür engagiert worden. Für diese ehrgeizigen Projekte braucht die Praesens-Film neues Kapital. 3’000 Kleinstaktionäre folgen Duttweilers Aufruf, insgesamt kommen 600’000 Franken zusammen. «Es ist eine herzerwärmende Erscheinung, dass hier die Kleinen etwas Grosses fertig bringen», frohlockt der Brückenbauer: «Das ist ein Schritt weiter auf dem Weg zur Weltgeltung des Schweizer Films!» Tatsächlich wird «Die Gezeichneten» der erfolgreichste Schweizer Film aller Zeiten. Die Geschichte eines Jungen, der Auschwitz überlebt hat und sich mit einem amerikanischen Besatzungssoldaten anfreundet, bewegt die Zuschauer und erntet Kritikerlob. So schreibt die New York Times: «Unser ernster Wunsch ist es, dass jeder erwachsene Amerikaner ihn anschaut.» Der Film erhält vier Oscar-Nominierungen, einen Oscar für «Best Motion Picture Story» und einen Spezialpreis für den Kinderdarsteller Ivan Jandl. Gottlieb Duttweiler wird also indirekt zum Geburtshelfer eines oskargekrönten Schweizer Films.