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1925

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Der treue Lieferant

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Als eines von sechs Produkten verkauft die Migros AG vom ersten Tag an Kernseife. Doch bald sehen sich die Lieferanten mit Boykottdrohungen ihrer anderen Abnehmer konfrontiert, welche dieselbe Seife teurer verkaufen. So erklärt der Seifenfabrikant Friedrich Steinfels 1927: «Ich habe an die Migros aufgehört zu liefern, einzig deshalb, weil ein stiller Boykott durch die Mitglieder des Spezereihändlerverbandes befürchtet werden müsste». Schliesslich bleibt der Migros AG nur noch die Seifensiederei Rieder & Co als Lieferant. Jede Woche fahren ihre Fuhrwerke von Oberrieden nach Zürich, wo die schweren Seifenkisten vor dem Lager der Migros abgeladen werden. Um mit der steigenden Nachfrage der Migros Schritt zu halten, zieht Rieder & Co. 1930 in ein leerstehendes Elektrizitätswerk in Rüschlikon, dem Wohnort von Gottlieb Duttweiler. Hier stellt sie neben Stückseifen neu auch Seifenplatten her, die zur Herstellung von Ohä dienen, dem ersten Waschmittel der Migros. 1934 kauft Duttweiler die Firma auf. Er lässt die Maschinen und riesigen Siedekessel demontieren, bringt sie nach Basel und baut dort mit der Gifa AG ein Unternehmen auf, das ab dann alle Seifenprodukte der Migros herstellt.