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1942

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Ein Brückenbauer

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1942 will Gottlieb Duttweiler eine Zeitschrift «für unsere über 100’000 Genossenschafter» lancieren. Doch der Zeitpunkt, mitten im Zweiten Weltkrieg, ist ungünstig. Der Rohstoff Papier ist knapp und Duttweiler ringt monatelang mit den Behörden in Bern um eine Bewilligung. Endlich kann am 30. Juli 1942 die erste Nummer von Wir Brückenbauer erscheinen. Sie trägt den Untertitel Wochenblatt des sozialen Kapitals und ist für die Genossenschafter gratis. Woche für Woche verfasst Duttweiler den Leitartikel, meist streng redigiert von seiner Mitarbeiterin, der Volkswirtschafterin Dr. Elsa F. Gasser. Anfangs zählt das Blatt ganze vier Seiten, wächst aber Schritt für Schritt zu einer umfangreichen Zeitung heran. Neben Migros-Themen werden darin auch gesellschaftliche, politische und kulturelle Fragen vom Standpunkt der Migros aus beleuchtet. Ein spezielles Service-Angebot umfasst eine Seite für die Frau mit Lebensberatung sowie eine Seite für die Kleinen; später kommt ein Feuilleton dazu. So trägt der Brückenbauer wesentlich zur Bildung eines Wir-Gefühls der «Familie M» bei. Die Genossenschaftszeitschrift löst auch das Problem, dass viele Zeitungen keine Migros-Werbung annehmen. Hier steht fast unbeschränkter und erst noch günstiger Inseratenraum zur Verfügung. So entwickeln sich die einfachen Textinserate der Gründerjahre bald zu ganzseitigen, oft mehrfarbigen Anzeigen. Im Mai 2004 wird der in die Jahre gekommene Brückenbauer vom Migros-Magazin abgelöst.