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1952

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Eine Schale Gold, bitte!

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Die Geschichte der Migros-Gastronomie beginnt mit einer Imbissecke der Migros in Zürich. Am Zürcher Limmatplatz können die Hausfrauen nach dem Einkauf eine «Schale Gold» für 25 Rappen bestellen, «heisse Wienerli mit Brot» für 80 Rappen oder einen «Sulzbecher, sehr beliebt» für einen halben Franken. Brötchen und Patisserie werden von der Schaubäckerei gleich nebenan geliefert. Die Veränderung der Lebensgewohnheiten verhilft den Imbissecken mit ihrer modernen Stehbar zum Erfolg. Viele Angestellte fahren mittags nicht mehr nach Hause, sondern sie verpflegen sich auswärts. Das mache, so die Migros, «preiswerte Verpflegungsmöglichkeiten in den industrialisierten Quartieren» zu einer Angelegenheit von öffentlichem Interesse». 1960 führt die Migros schweizweit 33 Imbissecken, doch bereits kündigt sich das Migros-Restaurant an. In der neuen Filiale Stockerstrasse in Zürich wird eine Verpflegungsstätte eingerichtet, die eine «ganz elegante» Lösung für verschiedene Bedürfnisse bietet: Normalerweise kann der Gast dort an einem Tisch sitzen, doch in der «Stosszeit» zwischen 11 und 14 Uhr werden die Stühle weggeräumt und die Tische auf Stehhöhe gestellt. Ende Jahr dann kombiniert der Migros-Markt Stadelhofen Restaurant und Imbiss noch einmal anders: Im Parterre die Stehbar und im ersten Stock «ein eigentlicher Tearoom – mit etwas erhöhten Preisen». Damit ist den eiligen Berufsleuten genauso gedient wie den Kundinnen, die sich hier auf einen Kaffee mit Schwatz verabreden.