Kontakt

Richte bitte individuelle Anfragen zur Geschichte der Migros an das Historische Firmenarchiv des Migros-Genossenschafts-Bundes.
Navigation
Familien mit knappem Budget, die sich Fleisch kaum leisten können, schätzten Eier früher als billige Eiweissquelle. Als Gottlieb Duttweiler 1928 Eier ins Sortiment aufnimmt, inseriert er: «Schwerste frische Eier zum Rohgenuss, Stück 14 ½ Rp., 10 Stück per Schachtel.» Um frische Qualität zu garantieren, wird im Verteilzentrum jedes einzelne Ei vor dem Verpacken von Hand durchleuchtet. Für die Schachtel erhebt die Migros ein Depot, doch 1931 informiert sie: «Da uns nun durch Eigenfabrikation diese Schachteln wesentlich billiger zu stehen kommen als früher, können wir solche gratis abgeben, ohne die Eier dadurch wesentlich verteuern zu müssen.» Während des Zweiten Weltkriegs sind Eier streng rationierte Mangelware, weshalb die Migros «Trockeneipulver» verkauft. Da die USA dieses Ersatznahrungsmittel nach Kriegsende im grossen Stil nach Europa liefert, ist es bereits im Sommer 1945 ohne Rationierungsmarken erhältlich. Bis sich die Schweizer aber wieder über ihr tägliches Frühstücks-Ei freuen können, müssen sie noch warten. Erst an Ostern 1946 wird die Rationierung aufgehoben.