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Richte bitte individuelle Anfragen zur Geschichte der Migros an das Historische Firmenarchiv des Migros-Genossenschafts-Bundes.
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Der Puppenkünstler Adalbert Klingler tritt mit seinem Kasperli-Theater 1947 zum ersten Mal im Migros-Klubhaus in Zürich auf. «Man sah Buben Fäuste ballen, Mädchen dem Weinen nahe, und der Saal dröhnte von Protest-, Warn- und anfeuernden Rufen», beschreibt der Brückenbauer die Reaktionen des Publikums den Kasperli-Auftritt. Die Begeisterung ist so gross, dass die Migros den Puppenspieler Adalbert Klingler auf Tournee in die regionalen Genossenschaften schickt und ihm schliesslich im Park im Grüene in Rüschlikon ein eigenes Theater baut. Die Figuren von Klingler sind eigenwillig und oft so furchterregend, dass sich eine besorgte Mutter beschwert, hier kämen Kinderseelen zu Schaden. Also gibt Gottlieb Duttweiler eine Expertise in Auftrag. Darin rät ein Entwicklungspsychologe, in Zukunft Teufel und Grossmutter wegzulassen, genauso wie die «Albernheiten» und «derben Prügeleien» von Kasper, da solches «nur triebhafte Instinkte aufreizt und vergrössert». Gleichzeitig betont der Fachmann aber, Kasperli sei ein «Ursymbol» und eine «ewige Figur, die sich weder verbieten noch verlästern lässt.» Und so kommt es, dass der Kasperli im Park im Grüene Generationen von Kindern erfreut – und manchmal auch ein wenig erschreckt. Bis heute.