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Richte bitte individuelle Anfragen zur Geschichte der Migros an das Historische Firmenarchiv des Migros-Genossenschafts-Bundes.
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Die «Trentiner Aktion», bei der die Migros 1946 junge Südtiroler als Bedienstete in die Schweiz bringt, hat einigen Staub aufgewirbelt. Im Imagefilm Familie M wirbt Duttweiler 1949 dafür, diese Menschen nicht einfach als Arbeitskräfte, sondern als Menschen zu sehen. «Du, d Maria isch dänn au vo de Migros», erklärt Frau Moser in Familie M ihrem sichtlich entzückten Nachbarn (gespielt vom Schauspieler Emil Hegetschweiler). Die Kinozuschauer verstehen die Anspielung, denn die «Trentiner Aktion» hatte für einige Irritation gesorgt. 1946 organisiert die Migros die Einreise von «gutbeleumdeten, gesunden, willigen» Frauen aus dem Trentino als «Haushalthilfen». Der Brückenbauer mahnt die Genossenschafter: «Empfangen wir also nicht nur Arbeitskräfte, sondern Menschen.» Auf die jungen Einwanderinnen wartet ein Kulturschock. Die meisten hätten, so der Brückenbauer, noch nie «eine elektrische Kochplatte» gesehen, viele seien fliessendes Wasser nicht gewohnt. Es erstaune daher wenig, dass ihre Kochkünste über «Polenta und Spaghetti» nicht hinausreichten. Keine «perfekten Perlen» also, und doch lobt die Zeitung, sie würden ihre Mängel wettmachen «durch fröhlichen Sinn, natürliche Bescheidenheit, Dankbarkeit für jede Belehrung und die angeborene Kinderliebe». Die Moral von der Geschichte liefert sie gleich mit: «Die Schweizerinnen könnten von den Italienerinnen lernen, wie man mit Liebe und Hingabe wirklich «dient».»