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Richte bitte individuelle Anfragen zur Geschichte der Migros an das Historische Firmenarchiv des Migros-Genossenschafts-Bundes.
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Gottlieb Duttweiler ist ein grosser Anhänger der Rationalisierung von Arbeitsabläufen, wie sie der amerikanische Autofabrikant Henry Ford propagiert. Um Zeit und Geld beim täglichen Beladen der Verkaufswagen zu sparen, erfindet er ein raffiniertes System. Er wende in seinem Betrieb die «Ford’schen Prinzipien» an, sagt er einmal. Er versuche, wie dieser, die «grösstmögliche Ausnützung der Arbeitsstunden» zu erreichen. Akribisch studiert er die Arbeitsabläufe seiner Angestellten und sinnt auf Mittel, wie er sie rationeller gestalten könnte. Als Duttweiler 1927 den Ford A als neuen, grösseren Verkaufswagen anschafft, erfindet er das Einbahnsystem. In niedrigen Metallschubladen werden die Waren von der einen Seite her in den Wagen geschoben und auf der anderen Seite für den Verkauf herausgezogen. Das beschleunigt das Beladen und garantiert, dass keine Ladenhüter entstehen, weil die ältere Ware immer zuerst verkauft wird. Für die Chauffeure hat die Rationalisierung des Lade- und Verkaufsvorgangs einschneidende Konsequenzen. Obwohl die Anzahl der Artikel auf 60 erhöht wird, schafft Gottlieb Duttweiler den Verkäufer ab, der sie bis anhin begleitet hat. Erst als die Anzahl der Artikel so gross wird, dass sie von einer Person allein nicht mehr zu bewältigen ist, kommt der Verkäufer wieder zum Einsatz – neu in Form einer Verkäuferin.