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Richte bitte individuelle Anfragen zur Geschichte der Migros an das Historische Firmenarchiv des Migros-Genossenschafts-Bundes.
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«Völkerscharen» pilgern laut der Innerschweizer Bauernzeitung nach Luzern, um sich den neu eröffneten Migros-Markt an der Hertensteinerstrasse anzuschauen. Denn schon im Vorfeld der Eröffnung hat der neue Migros-Markt in Luzern zu reden gegeben. Die Lokalpresse ereifert sich, dass Nachtarbeit geleistet wird, um das Lokal fristgerecht vor Weihnachten 1954 fertigzustellen. In den Artikeln schwingt der generelle Vorwurf mit, die Migros beute Arbeitnehmer aus. Die Migros beschwichtigt, es handle sich nur um sechs Arbeiter, die lediglich zehn Nächte mit «der Vollendung des Baus» beschäftigt seien. Die Lokalposse ist bereits vergessen, als sich über 1’000 Neugierige in der Hertensteinerstrasse vor den Neubau drängen. Der Journalist des Freien Innerschweizers stellt fest, die neue Migros-Filiale entspreche «der Vorstellung eines grosszügigen und modernen Verkaufslokals leicht amerikanischen Stils». Er ist vor allem erstaunt, dass Lebensmittel und Gebrauchswaren in einem grossen Raum feilgeboten werden, der nur durch Säulen unterteilt wird: «Uns scheint dieses Problem geschickt gelöst, wenn sich manchmal auch sehr frappante Nachbarschaften herausstellen, wie zum Beispiel in der hinteren rechten Ecke, wo sich Goethes Werke und Beethovens Symphonien unmittelbar neben dem Kopfsalat- und Kohlkopfstand erstehen lassen.» Die Anlage sei auf alle Fälle so, dass das «kaufende Publikum» lernen müsse, sich «unter den 1500 Verkaufsartikeln zurechtzufinden».