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1956

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«Lernt Sprachen im Sprachgebiet»

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1956 bietet die Migros erstmals Sprachkurse in mehreren europäischen Ländern an. Das Konzept dieses aus der Migros-Klubschule heraus entstandenen Angebotes ist es, dass die Lernenden bei einer Gastfamilie leben, um sich mit der Kultur des Landes vertraut zu machen. Vier Jahre später entsteht aus dieser Idee die Stiftung «Europäische Sprach- und Bildungszentren» mit einem Kapital von einer halben Million Franken. Es stammt vom Migros-Genossenschafts-Bund, dem Bund Deutscher Sparkassen sowie aus dem Privatvermögen von Gottlieb Duttweiler und Herbert Eklöh, dem Besitzer einer Kette von deutschen Supermärkten. Die beiden befreundeten Unternehmer streben an, dass «Grossunternehmen aus allen Ländern auf ihre Kosten Arbeitnehmer in die Sprach- und Bildungszentren schicken». Ein solches Angebot, so argumentieren sie, diene nicht nur der Weiterbildung, sondern sei nachhaltiger als jedes zusätzliche Entgelt. Noch wichtiger ist ihnen aber ihre ideelle Zielsetzung: Nach den Gräueln des Zweiten Weltkriegs und mitten im Kalten Krieg wollen sie, ein Schweizer und ein Deutscher, zusammen die Völkerverständigung fördern.