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1952

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«Multi-Migros» oder «Brücken-Markt»?

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Vor der Eröffnung des zweiten Supermarktes 1952 suchen die Migros-Verantwortlichen mit einem Wettbewerb einen Namen für diese neuen Filialen. Sie kennen den Abwehrreflex breiter Kreise gegen alles «Amerikanische». Sie unterstreichen deshalb die Gemeinsamkeiten zwischen dem modernen Supermarkt und dem traditionellen Markt: die «reiche Vielfalt», das «ungezwungene Herumgehen» und die «Freude» der Kunden. Gleichzeitig suchen sie nach einer neuen Bezeichnung, die seine amerikanischen Wurzeln vergessen lässt. Vor der Eröffnung des zweiten Migros-Supermarkts in Zürich schreiben sie einen Wettbewerb aus, um einen «passenden Namen für diese neue, in der Schweiz noch unbekannte Form des Verkaufsgeschäftes» zu finden. Migros-intern habe man an «MigrosMarkt (französisch MigrosMarché – italienisch MercatoMigros)» gedacht, trotzdem wolle man fragen: «Haben Sie einen besseren Namen?» Mehr als 3’000 Personen schicken über 10'000 Vorschläge, von denen die besten publiziert werden, darunter «Migros 2000», «Super-Migros» und «Volks-Markt». Doch die Migros entscheidet sich für den Namen, den sie schon in der Ausschreibung verwendet hat: Migros-Markt. Als gewiefter Kommunikator ordnet Gottlieb Duttweiler jedoch an, dass der Brückenbauer den Migros-Markt Limmatplatz in der ersten Zeit nur als «Migros-Märt» bezeichnet. So hat sich der englische Begriff «Super Market» in kürzester Zeit in einen sympathischen Dialektausdruck verwandelt.