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1958

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«Profitieren Sie heute schon von der Zukunft»

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Die Migros lanciert bereits 1958 die ersten tiefgekühlten Fertigmenüs: Braten, Rippli, Fleischkügeli und Pfeffer mit Gemüse und Beilage. Doch die Verpackung, eine Aluminiumschale, findet bei der Kundschaft keinen Anklang. Deshalb steigt sie zwei Jahre später auf Plastikbeutel um, die im Wasser erwärmt werden. Die Tiefkühlmahlzeiten sind «der starke Einsatz verheirateter Frauen im Arbeitsprozess» und «der Mangel an Hausdienstpersonal», die sie auf Erfolg hoffen lassen. Dazu bewirbt sie besonders die Zeitersparnis der «Fix-fertig-Mahlzeiten», denn: «Berufstätige Frauen (auch Junggesellen, die nicht immer im Restaurant essen möchten) wissen das besonders zu schätzen.» Die Hausfrauen hingegen werden ermuntert, «die eingesparte Küchenzeit mit gutem Gewissen für etwas Wertvolleres [zu] verwenden.» Gerade die Migros-Kundinnen seien ja «ein mutiger und fortschrittlicher Menschenschlag» und könnten auch «zu den ‹Pionierinnen› der Tiefkühlkost in der Schweiz» werden. Die dreigeteilten Aluminiumfolien-Platten, wie sie in den USA gang und gäbe sind, erweisen sich jedoch nicht als jedermanns Geschmack. Der Siedesack aus Plastik, der anstelle lanciert wird, und in dem die Gerichte im Wasser erwärmt werden treffen schon eher die Vorstellungen des Publikums. Die «auf dem kontinentalen Markt» einzigartige Verpackung wird 1960 prämiert.