Kontakt

Richte bitte individuelle Anfragen zur Geschichte der Migros an das Historische Firmenarchiv des Migros-Genossenschafts-Bundes.
Navigation
Ab 1948 werden nach und nach alle Filialen in Selbstbedienungsläden umgerüstet. Für die Architekten bringt das neue Fragen, auf die sie Antworten finden müssen: Wie soll der Kunde sich durch die Ladenräumlichkeiten bewegen? Gibt es eine Form der «Kundenführung», die den Umsatz erhöht? Ihre Antworten definieren die Grundrisse der Migros-Filialen. Grundsätzlich sind die Bereiche des Selbstbedienungsladens so angeordnet, dass sie einen Rundgang bilden: Eingangs- und Ausgangsbereich, die manchmal zusammenfallen, sowie Einkaufs- und Kassenbereich. Die Anordnung der Regale lenkt den Gang des Kunden durch den Raum, den er nur an den Kassen vorbei verlassen kann. Im ersten Selbstbedienungsladen 1948 ergibt das einen einfachen Grundriss. Dieser wird aber komplizierter, je grösser Fläche und Angebot werden. In den Migros-Märkten kommen ab 1952 abgetrennte Räume wie Metzgerei, Imbiss- oder Blumenecke dazu, und oft auch ein zweiter Stock. Nur einmal, als es die Räumlichkeiten nicht anders zulassen, verwendet die Migros das «Einweg-System». Laut Geschäftsbericht 1961 wird der Kunde in diesem Laden in Freiburg «unbewusst ‹gezwungen›, vom Eingang bis zur Kasse das gesamte Sortiment des Landes zu passieren.» Bekannt wird dieses System in der Schweiz erst später, dank den Filialen von Denner.