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Richte bitte individuelle Anfragen zur Geschichte der Migros an das Historische Firmenarchiv des Migros-Genossenschafts-Bundes.
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Die immer grössere Warenfülle und der rasch wachsende Umsatz nach dem Weltkrieg bringen der Migros auch Probleme. Die Warteschlangen und die Wartezeiten an den Kassen werden zum Beispiel immer länger. Als «Entgegenkommen» für Eilige, die nicht mehr als drei Artikel wünschen, führt die Migros deshalb in gut frequentierten Laden mit Bedienung «Schnellbedienungskassen» ein. In anderen Filialen fordert man die Kunden auf, standardisierte und bereits ausgefüllte Einkaufslisten abzugeben, um den Verkauf zu beschleunigen. Die dauerhafte Lösung des Problems aber heisst Selbstbedienung. Hier muss das Personal nicht mehr bedienen, weil der Kunde – «gewissermassen gratis», wie die Migros betont – diese Arbeit übernimmt. Zusammen mit der grösseren Anzahl Kassen erwartet sie davon eine «Verkürzung der Einkaufszeit von 50 Prozent». Zur Erreichung dieses Ziels werden dem Kunden in der Frühzeit der Selbstbedienung sogar die Einkäufe eingepackt. Das neue System behebt auch das Problem der Platzknappheit. Viele Läden sind zu klein, um alle Artikel des rasch wachsenden Sortiments zu führen. Da bei einem Umbau die meisten Nebenräume der Verkaufsfläche zugeschlagen werden, entsteht aus einem «Bedientenladen» mit 600 Artikeln ein Selbstbedienungsladen mit 900 Artikeln. So erstaunt es kaum, dass die Migros ab 1950 jede zweite Woche einen Laden umrüstet. Zehn Jahre nach der Einführung sind bereits 93 Prozent der Filialen Selbstbedienungsläden.