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1925

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Vorbild Amerika

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Die Idee der fahrenden Verkaufsläden stammt ursprünglich aus den USA. In einem Vortrag gesteht Gottlieb Duttweiler 1926: «Ich mache keinerlei Ansprüche auf eine Erfindung, sondern nur auf eine zweckmässige Zusammenstellung von bekannten Ideen und Mitteln.» Seit einem Vierteljahrhundert betreibt dort beispielsweise die Mototeria Company fahrende Verkaufsstellen. Es ist wohl kein Zufall, dass ihr Gründer, L. B. Watson, aus Detroit stammt, der Heimatstadt von Henry Ford, denn dieser ist der Pionier der Kostensenkung durch rationalisierte Fliessbandproduktion. So erklärt Watson der New York Times: «Die Unterhaltskosten von Läden und ihren Verkäufern, die Mieten und Zinsen machen die Fixkosten für jeden Ladenbesitzer gewaltig.» Dank Mototeria sei das anders geworden, denn das Unternehmen gebe kein unnötiges Geld aus für Infrastruktur: «Die Hausfrau kann ihre Einkäufe vor der Haustüre machen und vermeiden, für eine teure Organisation zu bezahlen.» Das System der Verkaufswagen fasst auch in Europa Fuss. In Deutschland beispielsweise betreiben die Erben des Kurzwarenhändlers Carl Fröhling, der 1892 in Gladbach ein Geschäft für «Kurz- und Seidenwaren, Näh- und Besatzartikel» gegründet hatte, eine ganze Flotte von Verkaufswagen. Gottlieb Duttweiler ist über diese Unternehmen bestens auf dem Laufenden und informiert sich auch anhand von Bildern.