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Umweltstandards

Unsere Umweltstandards: Verantwortung in der Lieferkette

Wildblumenwiese am Waldrand

Wir anerkennen Umweltstandards als grundlegende Werte und richten unsere Geschäftstätigkeiten darauf aus, Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren. Wir handeln im Einklang mit internationalen Normen und integrieren diese in unsere Tätigkeiten. Durch Risikoanalysen und Verbesserungsprozesse in den Lieferketten sowie ambitionierte Unternehmensziele, streben wir langfristig einen positiven Einfluss an.

Verankerung im Unternehmen

Wir nehmen die ökologische Sorgfaltspflicht entlang der Lieferkette ernst. Sie ist in unserem gruppenweiten Leitbild Nachhaltigkeit verankert und alle Unternehmen der Migros-Gruppe sind dazu verpflichtet, die Anforderungen zum betrieblichen Umweltschutz entlang der Lieferkette umzusetzen. Diese fordert, dass sämtliche Lieferant*innen der Migros-Gruppe nach ihren Umweltrisiken eingeteilt werden. Wird ein erhöhtes Risiko für negative Umwelteinflüsse festgestellt, werden die Lieferant*innen in einen Prozess gemäss OECD-Leitsätzen überführt, um die negativen Umwelteinflüsse zu minimieren.

Im Genossenschaftlichen Detailhandel haben wir uns zusätzliche Nachhaltigkeitsziele gesetzt, die einen Schritt weiter gehen: Konkret realisieren wir Rohstoffstrategien für ökologisch kritische Rohstoffe wie Palmöl oder Kaffee.

Unsere Auswirkungen

Verantwortung in globalen Lieferketten und Geschäftsbeziehungen

Die Migros verfügt über zigtausend Produkte und somit ebenso viele Lieferketten und Geschäftsbeziehungen über den ganzen Globus verteilt. Jede Lieferkette und Beziehung mit anderen Parteien birgt das Risiko, negative Auswirkungen auf die Umwelt zu verursachen oder durch Tätigkeiten, Produkte oder Dienstleistungen der Lieferant*innen, damit in Verbindung zu stehen. Wir anerkennen unsere Verantwortung vor dem Hintergrund dieser komplexen Lieferketten. Wir haben die Bereitschaft, die Sorgfaltspflicht entlang der gesamten Lieferkette zu übernehmen. Dies beinhaltet Bewertungen und Massnahmen zur Einhaltung internationaler Umweltstandards und Abkommen zum Schutz der Umwelt und Ökosysteme.

Umsetzung der ökologischen Sorgfaltspflicht gemäss OECD-Leitsätzen

Um die ökologische Sorgfaltspflicht für verantwortungsvolles Handeln wahrzunehmen, folgen wir dem Due-Diligence-Prozess gemäss den OECD-Leitsätzen. Durch diese Sorgfaltspflicht sollen potenzielle negative Auswirkungen auf die Umwelt und Ökosysteme minimiert oder vermieden werden. Um die Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeiten zu ermitteln, haben wir eine umfassende Wesentlichkeitsanalyse durchgeführt

  • Landnutzung und Entwaldung

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    Die Umwandlung von natürlichen Ökosystemen in landwirtschaftlich oder industriell genutzte Flächen kann zu Verlust von Biodiversität und erheblicher Klimabelastung führen. Dies hat weitreichende Auswirkungen auf Ökosysteme und kann den Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten beeinträchtigen.

    • Wasserverbrauch und -verschmutzung

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      Landwirtschaftliche Betriebe benötigen oft erhebliche Mengen Wasser für die Bewässerung. Dies kann zu Wasserknappheit in bestimmten Regionen führen und den örtlichen Wasserkreislauf beeinträchtigen. Darüber hinaus verwenden landwirtschaftliche Betriebe teilweise Düngemittel und Pestizide, die in Gewässer gelangen und zu Wasserverschmutzung führen können. In Produktionsbetrieben wird Wasser zur Reinigung oder Kühlung von Produkten verwenden. Dieses Abwasser muss kontrolliert entsorgt werden, da es sonst die Umwelt und Gewässer verschmutzt.

      • Chemikalien und Pestizide

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        Der Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden in der Landwirtschaft, der Einsatz von Chemikalien in Färbeprozessen oder die unsachgerechte Lagerung von Chemikalien kann schädliche Auswirkungen auf die Umwelt haben. Diese Chemikalien können in Böden, Gewässer und die Atmosphäre gelangen, was zu Bodenverschmutzung, eutrophierten Gewässern und Luftverschmutzung führt.

        • Energieverbrauch

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          Die moderne industrielle Landwirtschaft erfordert erhebliche Mengen an Energie, sei es für den Betrieb von Maschinen, den Transport von Lebensmitteln oder die Herstellung von Düngemitteln. In der Produktion verbrauchen speziell Kühl- oder Erhitzungsprozesse und veraltete Maschinen den Hauptanteil der Energie. Der Verbrauch von nicht erneuerbaren Energiequellen kann zur Freisetzung von Treibhausgasen beitragen und den Klimawandel verstärken.

          • Treibhausgasemissionen

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            Die Landwirtschaft ist eine bedeutende Quelle von Treibhausgasen, darunter Methan (aus der Verdauung von Wiederkäuern), Lachgas (aus Düngemitteln) und Kohlendioxid (aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe). Auch in Fabriken führen veraltete Kältemittel und ungefilterte Verbrennungsanlagen zu Treibhausgasemissionen. Diese Emissionen tragen zum Klimawandel bei. 

            • Bodenerosion

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              Monokulturen und intensive landwirtschaftliche Praktiken können zu Bodenerosion führen, insbesondere in Hanglagen. Dies kann nicht nur zu einem Verlust fruchtbarer Böden führen, sondern auch dazu, dass Sedimente in Gewässer gelangen und diese verschmutzen.

              Um tatsächliche und potenzielle negative Auswirkungen auf die Umwelt entlang der Lieferkette zu verhindern, abzumildern und zu reduzieren, haben wir es uns zum Ziel gesetzt, die ökologischen Sorgfaltspflichten in all unseren Geschäftstätigkeiten umzusetzen. 

              Unser Ansatz

              Wir haben uns das Ziel gesetzt, den Umwelteinfluss der gesamten Migros-Gruppe so gering wie möglich zu halten. Dazu ergreifen wir konkrete Massnahmen, um unsere Treibhausgasemissionen zu reduzieren, bedrohte Tier- und Pflanzenarten zu schützen, natürliche Ressourcen nachhaltig zu nutzen und verantwortungsvoll mit Chemikalien umzugehen.

              Um dies zu erreichen, arbeiten wir mit internationalen Standards, mit Branchenstandards, Mitgliedschaften, Partnerschaften, Richtlinien und Abkommen (z.B. Pariser Klimaschutzabkommen) und erarbeiten eigene Nachhaltigkeitsstrategien.

              • Amfori BEPI

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                Um unsere Verantwortung entlang der Lieferketten wahrzunehmen, beurteilen wir im Rahmen von umfangreichen Risikoanalysen die tatsächlichen und potenziellen negativen Wirkungen unserer Tätigkeiten auf die Umwelt. Analog zu unseren Sozialstandards beinhaltet die Risikoanalyse Kriterien wie beispielsweise branchenspezifische, geografische, produkt- und unternehmensbezogene Faktoren. Stellen wir aufgrund dieser Kriterien ein potenzielles Risiko entlang unserer Lieferkette fest, setzen wir auf amfori BEPI.

                amfori BEPI basiert auf den Werten, die in den normativen Rahmenwerken für Sorgfaltspflicht und Umwelt festgeschrieben sind, wie beispielsweise den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDG), den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte und den OECD-Leitsätzen für multinationale Unternehmen für nachhaltiges Geschäftsverhalten.

                Mittels amfori BEPI wollen wir die Umweltauswirkungen entlang der Lieferkette messen, bewerten und verbessern. Dazu fordern wir unsere Lieferant*innen mit potenziellen Risiken dazu auf, ein Risk Assessment durchzuführen.

                Das Risk Assessment dient dazu, entlang der Lieferketten einen Überblick über potenzielle Hotspots in den Produktionsbetrieben zu geben. Dazu werden folgenden Bereiche risikobasiert abgefragt:

                • Umweltmanagementsystem 

                • Energie und Klima 

                • Wasser und Abwasser 

                • Treibhausgasemissionen 

                • Abfall  

                • Chemikalien

                • Biodiversität

                • Weitere Umweltbelastungen 

                Die Ergebnisse bestimmen die nächsten Schritte im amfori BEPI-Prozess. Amfori bietet Unternehmen diverse Massnahmen an, wie beispielsweise Schulungen, um ihre Umweltbemühungen zu optimieren und zu stärken. Zudem tragen die amfori-Assessments dazu bei, die Massnahmen zu quantifizieren und sichtbar zu machen.

                Für amfori BEPI wird derzeit ein Audit-System für den betrieblichen Umweltschutz entlang der Lieferkette aufgebaut, das ähnlich funktioniert wie amfori BSCI. Dazu werden unabhängige Auditoren ausgebildet, um die Bemühungen der Produktionsstätten entlang unseren Lieferketten durch externe Kontrollstellen validieren zu lassen. Amfori verfolgt einen Entwicklungsansatz, mit dem die Umweltauswirkungen entlang unseren Lieferketten stetig und langfristig reduziert werden sollen. Wenn Lieferant*innen bei einer Prüfung unzureichende Ergebnisse erzielen, bedeutet dies nicht zwangsläufig das Ende unserer Zusammenarbeit. Die Lieferant*innen sind jedoch verpflichtet, die identifizierten Mängel zu beheben und nachzuweisen, dass sich die Situation in der Fabrik verbessert hat.

                Darüber hinaus entwickelt amfori einen Verhaltenskodex für Lieferant*innen im Bereich Umwelt. Dieser Kodex soll Lieferant*innen auf ihre Umweltauswirkungen hinweisen und ihnen die Prinzipien verantwortungsvollen Handelns näherbringen. Durch die Unterzeichnung des Kodex verpflichten sich die Lieferant*innen, die darin festgelegten Verhaltensweisen schrittweise umzusetzen. Neue Lieferant*innen der Migros-Gruppe müssen bei der Eröffnung der Geschäftsbeziehung in der internen Lieferantendatenbank oder schriftlich separat dem amfori BSCI-Verhaltenskodex zustimmen (es sei denn, sie haben bereits einen vergleichbaren Kodex unterzeichnet).

                • Global GAP

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                  Wir haben uns dazu verpflichtet, frische Früchte, Gemüse sowie Kartoffeln, Blumen und Pflanzen aus dem Ausland ausschliesslich von Produzenten oder Produzentengruppen zu beziehen, die nach GlobalGAP zertifiziert sind. GlobalGAP ist eine private Organisation, die sich auf globaler Ebene für «Good Agricultural Practice» (gute landwirtschaftliche Praxis) einsetzt und entsprechende Praktiken entwickelt und pflegt.

                  GlobalGAP hat das Ziel, die Lebensmittelsicherheit zu erhöhen, die Umwelt zu schützen, das Wohlergehen der Tiere zu gewährleisten und die Gesundheit und Sicherheit der Arbeitskräfte in der Landwirtschaft zu verbessern. Dies umfasst auch Massnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz, zum Schutz der Biodiversität, zur Anwendung von möglichst natürlichen Methoden zur Schädlingsbekämpfung und zur sparsamen Nutzung von Wasser. Diese Aspekte werden in jährlichen Audits von externen Kontrollstellen auf den Farmen überprüft.

                  Die Einhaltung des GlobalGAP-Standards wird einmal jährlich für die gesamte Migros-Gruppe überprüft. Der Standard ist mittlerweile gut etabliert und erreicht durchschnittlich über alle Migros-Gruppenunternehmen einen Umsetzungsgrad von knapp 95%.

                  Dieses Jahr startet die Migros-Gruppe zusätzlich mit der Abfrage des GlobalGAP Zusatzmoduls «SPRING». Mit diesem Add-On für Bewässerungs- und Grundwasser richten wir unseren Blick zusätzlich auf das Thema nachhaltiges und verantwortungsvolles Wassermanagement auf den Farmen entlang unserer Lieferkette. Bis 2025 sollen alle Produzent*innen für frische Früchte und Gemüse GlobalGAP SPRING zertifiziert sein. Mehr zu unseren Zielen zur Reduktion des Wasserfussabdrucks.

                  Ergänzend zum Standard für Gute Agrarpraxis (GlobalGAP) fokussiert das Zusatzmodul GlobalGAP GRASP auf soziale Aspekte in der Landwirtschaft.

                  Mehr zu unseren Sozialstandards

                  • Entwaldungs- und umwandlungsfreie Lieferketten

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                    Der Erhalt von wertvollen natürlichen Ökosystemen wie Wäldern, Grasland und Torfgebieten ist entscheidend für die Regulierung des Klimas, die Artenvielfalt und die Lebensgrundlage der Menschen. Ein Grossteil der Zerstörung dieser Gebiete ist auf die kommerzielle Produktion einiger weniger Rohstoffe zurückzuführen. Es ist daher besonders wichtig, entwaldungs- und umwandlungsfreie Lieferketten zu schaffen.

                    Wir haben uns durch unseren Partnervertrag mit dem WWF verpflichtet, bis spätestens 2030 Entwaldung und Umwandlung aus unseren Lieferketten zu eliminieren. Diese Verpflichtung betrifft prioritär die Eigenmarkenprodukte der Migros-Gruppe sowie Produkte der Migros Industrie für Drittkunden und umfasst Rohstoffe mit einem hohen Risiko für Entwaldung und Umwandlung: Kakao, Kaffee, Palmöl, Soja, Holz, Papier und Zellstoff.

                    Im Kerngeschäft (Migros Supermarkt und Migros Industrie) wollen wir dieses Ziel bereits bis 2025 erreichen.

                  • Wissenschaftlich basierte Ziele

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                    Unser langfristiges Ziel: 2050 stösst die gesamte Migros-Gruppe unter dem Strich keine Treibhausgase mehr aus. Mehr zu unseren Zielen im Bereich Klima & Energie. Unsere Klimaziele wurden 2022 von der Science Based Targets Initiative (SBTi) offiziell validiert.

                    Um diese Ziele zu erreichen ist die Reduktion der Emissionen in unseren Lieferketten von grosser Bedeutung. Um dies möglichst effizient zu tun, wurden per CO-Analyse der Emission-Fussabdruck all unserer Produkte ermittelt und CO-intensive Segmente wie Fleisch, Milchprodukte, Kakao und Kaffee priorisiert. Dazu ermutigen wir unsere Lieferant*innen sich eigene Ziele zu setzen und führen andererseits eigene direkte Reduktionsmassnahmen durch.

                    Wir setzen uns zusätzlich SBTi FLAG-Ziele, um die Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft reduzieren.

                    • Erhöhung Anteil Produkte aus Labelproduktion

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                      Im Genossenschaftlichen Detailhandel setzen wir bei Rohstoffen mit sozialen oder ökologischen Risiken auf Rohstoffstrategien. Diese stellen Mindestanforderungen beim Thema Umweltstandards auf Stufe Anbau und Verarbeitung sicher. Nachhaltigkeitslabels können der Sicherstellung von solchen Mindeststandards dienen oder zusätzlichen Mehrwert bieten.

                      Im Bereich Textilien setzt der Genossenschaftliche Detailhandel beispielsweise auf GOTS. Vom Baumwollfeld über die gesamte Verarbeitungskette bis hin zum Hersteller des Endprodukts, müssen alle beteiligten Unternehmen kontrolliert worden sein. GOTS untersucht das Umweltmanagement und den Umgang mit Chemikalien entlang der Lieferkette.

                      Unsere Richtlinien für Rohstoffe

                      Nachverfolgung der Umsetzung

                      Um den Fortschritt im betrieblichen Umweltschutz innerhalb unserer Wertschöpfungsketten nachzuverfolgen, setzen wir international anerkannten Monitoring-Instrumenten wie amfori BEPI, GlobalGAP und anderen äquivalenten Standards und Labels ein. Im Rahmen unserer gruppenweiten Nachhaltigkeitsstrategie prüfen wir jährlich den Fortschritt des Bereichs Umwelt mit einem zentral geführten Controlling und einem internen Fortschrittsbericht.

                      Mehr zu unserer Nachhaltigkeitsgovernance
                      Mehr zu unseren Kennzahlen

                      So setzen wir Umweltstandards um

                      Erfahre was wir alles tun, um möglichst hohe Umweltstandards in unserer Lieferkette umzusetzen.

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