Aus einem Dorf im Nordwesten von Honduras bezieht die Migros Bohnen für Delizio und Café Royal. Mit den Kleinbauern von La Laguna hat sich über Jahre eine enge Zusammenarbeit entwickelt.
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Dominik Véron
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Sean Hawkey
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Was wir tun
Honduras gilt als eins der ärmsten Länder Zentralamerikas, besitzt aber eigentlich perfekte Bedingungen für den Kaffeeanbau. Neben dem Klimawandel sind schwankende Weltmarktpreise die grosse Herausforderung für die Kleinbauern. Mit rund 300 von ihnen unterhält die Migros eine direkte Partnerschaft: Pro verkaufte Packung Kaffee fliessen 50 Rappen in soziale Projekte vor Ort zurück, und die Bauern erhalten für den Kaffee einen besseren Preis.
Das Migros-Magazin hat sich bei den Kaffeebauern in La Laguna ein Bild gemacht. Wir gingen mit Bauer Hermes auf die Felder, genossen im Haus von José und Daisy feinsten Kaffee und sprachen mit Elvira darüber, wie es sich als einzige Bäuerin in der neuen Fairtrade-Kooperative lebt.
Die Honduranerinnen und Honduraner lieben Kaffee mindestens so sehr wie die Schweizer. Wer Familien zu Hause besucht – auch unangemeldet wie hier bei José Wilfredo Madrid und Daisy Esperanza Vallecillos – bekommt man fast immer eine Tasse Kaffee angeboten. «Wir geben immer ein wenig Nelkenpfeffer aus eigenem Anbau zu den Kaffeebohnen. Das ergibt ein sehr aromatisches Getränk.»
Elvira Yamileth Rivera Madrid (40)ist die bisher einzige Kaffeebäuerin mit Fairtrade-Zertifikat aus der Region. «Dass ich hier die einzige Frau bin, ist kein Nachteil für mich. Ich komme in der Kooperative mit all den Männern gut klar.» Mehr zu kämpfen hat sie mit Ernteausfällen, wenn es zu wenig regnet. Um diese Verluste zu kompensieren, baut sie auch Kardamom an.
Hermes Rolando Barahona Rivera (42) gehört zu den ärmsten Bauern der Region. Er bewirtschaftet ein kleines Stück Land. Die Zusammenarbeit mit der Migros und die Fairtrade-Zertifizierung geben ihm finanzielle Sicherheit. «Mit dem zusätzlichen Einkommen möchte ich mir ein eigenes Haus bauen. Zurzeit lebe ich mit meiner Frau und unserer zweijährigen Tochter im Haus meiner Mutter. Und das ist ziemlich klein.» Für später wünscht er sich, dass seine Tochter eine gute Schul- und Uni-Ausbildung absolvieren kann.
Alfredo Rivera Diaz (48), Leiter der Kooperative, hat einen Abschluss in Medizin. Den Kooperative-Job hätte eigentlich sein Bruder übernommen, doch der kam bei einer Entführung ums Leben. Viele Familien in Honduras teilen dieses Schicksal. «Ich wusste anfangs nicht viel über Kaffee und musste mir das Wissen erst aneignen.» Nun koordiniert er den Kaffeeanbau in der Region mit viel Kompetenz und einem offenen Ohr für die Sorgen der Bauern.
Jesus Antonio Rápalo Murillo ist 80 Jahre alt und schon seit einem halben Jahrhundert Kaffeebauer. Und er ist das Gesicht des Honduras-Kaffees bei der Migros. «In all meinen Jahren als Kaffeebauer sind die Kosten für Dünger und die Löhne meiner Pflücker stetig gestiegen. Der Kaffeepreis aber nicht. Deshalb wird es immer schwieriger, als Bauer genug zu verdienen.» Fairtrade ermöglicht ihm und den Mitarbeitenden, weiterhin vom Kaffeeanbau zu leben.
Das Fairtrade-Zertifikat
Für die Umstellung auf Fairtrade Max Havelaar bedarf es Investitionen der Bauern. Sie müssen vorab Sicherheits-, Umweltschutz- und soziale Auflagen erfüllen sowie über den Anbau und die Ernte sauber Buch führen. Mit 50 Rappen pro verkaufte Packung unterstützt sie die Migros bei der Umstellung finanziell.
Fairtrade Max Havelaar garantiert Bauern einen fairen Mindestpreis für den Kaffee. Das ist wichtig, da der Kaffeepreis am Weltmarkt stark schwankt. Dazu wird der Kooperative eine Fairtrade-Prämie bezahlt. Die Bauern entscheiden demokratisch, in welche Projekte sie die Gelder investieren, denn der Aufbau solcher Organisationen ist eine Bedingung für den Erhalt der Fairtrade-Zertifizierung. Anfang 2021 werden die meisten der lokalen Bauern der Kooperative angehören.
Meh für d'Schwiiz
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